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Gelungener Abschluss der Langen Nacht der Demokratie

Portusmedaille an Volker Römer verliehen

Erster Bürgermeister Dirk Büscher, Brigitte Römer, Volker Römer und Marianne Engeser
©Stadt PforzheimFoto: Ella Martin

Mit einer feierlichen Veranstaltung im Reuchlinhaus am Tag der Deutschen Einheit ist die Lange Nacht der Demokratie zu Ende gegangen. Höhepunkt des Abends war die Verleihung der Portusmedaille der Stadt Pforzheim an Volker Römer. Erster Bürgermeister Dirk Büscher überreichte die Auszeichnung an den langjährigen Vorsitzenden des Vereins „Gegen das Vergessen“ für sein herausragendes Engagement rund um das DDR-Museum Pforzheim.

In seiner Begrüßung hob Erster Bürgermeister Büscher die Bedeutung des Tags der Deutschen Einheit hervor: „Der Tag der Deutschen Einheit mahnt uns, dieses Geschenk der Freiheit nicht als selbstverständlich hinzunehmen, sondern es zu bewahren und weiterzutragen. Er erinnert uns daran, dass Zusammenhalt, Dialog und gegenseitiger Respekt die Grundpfeiler einer lebendigen Demokratie sind – damals wie heute.“ Auch warnte er vor dem Erstarken autoritärer Kräfte weltweit und erklärte, dass „Populisten versuchen unsere Institutionen zu diskreditieren, Ängste zu schüren und mit einfachen Antworten auf komplexe Fragen zu locken.“ Abschließend dankte er den Initiativen, Vereinen, Künstlerinnen und Künstlern, Ehrenamtlichen und Institutionen, die sich an der Langen Nacht der Demokratie aktiv beteiligt haben und es damit ermöglicht haben die Demokratie in ihrer Vielfalt zu feiern.

Frau Marianne Engeser, Vorsitzende der Stiftung "Lernort Demokratie - Das DDR-Museum Pforzheim", richtete anschließend einige Worte an die Anwesenden. Sie verdeutlichte wie wertvoll Demokratie für unsere Gesellschaft ist und was notwendig ist, diese zu bewahren: „Lassen Sie uns nicht nur zurückschauen, sondern auch nach vorne: Mit Mut, mit Offenheit - und mit der Überzeugung, dass unsere Demokratie stark bleibt, wenn wir sie gemeinsam stark machen.“

Mit der Verleihung der Portusmedaille an Volker Römer setzte die Stadt Pforzheim zugleich ein starkes Zeichen der Anerkennung für sein Lebenswerk und für die Bedeutung des Engagements für Erinnerungskultur und Demokratie. In seiner Laudatio würdigte Bürgermeister Dirk Büscher Römer als eine Persönlichkeit, „mit Herz, Verstand und Ausdauer“. Er habe mit seiner Arbeit maßgeblich dazu beigetragen, das DDR-Museum zu einem wichtigen Lernort für Demokratie und historisches Bewusstsein in der Region zu machen. „Ohne seine Energie und seinen Weitblick wäre die kontinuierliche Arbeit für das DDR-Museum kaum denkbar. Er zeigt uns, dass Erinnerung nicht nur Bewahrung, sondern aktive Gestaltung ist – ein Dienst an der Gemeinschaft und an der Demokratie“, so Büscher. Auch Birgit Kipfer und Kai Adam von der Stiftung „Lernort Demokratie – Das DDR-Museum Pforzheim“ betonten die große Bedeutung des ehrenamtlichen Wirkens Römers und dankten ihm für sein Engagement.

Römer bedankte sich bei seiner Frau sowie bei allen aus dem Verein und der Stiftung für ihre Unterstützung. Auch nutze er die Gelegenheit dazu aufzurufen einen Beitrag zum Erhalt der Demokratie zu leisten: „Die Angriffe auf die Demokratien nehmen weltweit ständig zu. Selbst alte, gestandene Demokratien sind da nicht außen vor. Wir alle sind da gefordert, auch Sie.“

Mit ausgewählten Stücken sorgte TonArt Pforzheim e. V. für festliche Stimmung. Im Anschluss kamen die Anwesenden bei einem Stehempfang mit Fingerfood und Getränken ins Gespräch.

Die Abschlussveranstaltung bildete den würdigen Schlusspunkt der Langen Nacht der Demokratie 2025, die vom 26. September bis 3. Oktober mit einem vielfältigen Programm an verschiedenen Orten der Stadt Pforzheim gefeiert wurde. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, Demokratie in ihren unterschiedlichen Facetten zu erleben, sich auszutauschen und neue Perspektiven zu entdecken.

Volker Römer – ein Leben gegen das Vergessen
Seit seinem 6. Lebensjahr lebt Volker Römer in Pforzheim und seit seinem 12. Lebensjahr ist er Mitglied des SSC Sparta Pforzheim, wo er zunächst aktiver Schwimmer und Wasserballer war. Später trainierte er die männliche Jugendmannschaft und engagierte sich viele Jahre ehrenamtlich als Kampfrichter und Schatzmeister. 2003 trat er gemeinsam mit seiner Frau in den Verein „Gegen das Vergessen“ ein. Seit 2006 führte er den Verein als Vorsitzender – fast zwei Jahrzehnte lang. Er prägte dessen Entwicklung maßgeblich, betreut bis heute die Homepage, organisiert technische Arbeiten und Reparaturen, wirkt an der Neukonzeption des Museums mit und führt unzählige Besuchergruppen selbst durch die Ausstellung. Römer kann auf unzählige Stunden ehrenamtlicher Arbeit zurückblicken. Sein Maß an Engagement bei der Aufklärung über das Leben in der DDR ist vorbildlich.

Lange Nacht der Demokratie 2025
Die Veranstaltungsreihe, die vom 26. September bis zum 3. Oktober 2025 stattfand, bot an verschiedenen Orten der Stadt ein vielfältiges Programm. Es gab verschiedene Gelegenheiten, sich auszutauschen, neue Perspektiven zu entdecken und sich auf vielfältige Weise mit dem Thema Demokratie auseinanderzusetzen. Unterstützt wurde die ‚Lange Nacht‘ durch die Erste Bürgerstiftung Pforzheim-Enz.

Portusmedaille
Die Stadt Pforzheim verleiht die Portusmedaille seit Ende der 1990er Jahre als Auszeichnung an besondere Persönlichkeiten. Die Bezeichnung „Portus“ bezieht sich dabei auf das lateinische Wort für Hafen oder Stapelplatz, auf das der Stadtname Pforzheims vermutlich zurückgeht. Damit erinnert die Medaille mit ihrer Namensgebung an die römischen Anfänge Pforzheims, die wir heute im Archäologischen Museum bestaunen können.