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11. Ausschreibung für das internationale Stipendienprogramm Designers in Residence startet

Melitta Baumeister
©WSPFoto: Melitta Baumeister
Almut Benkert
©WSPFoto: 2R Filmproduktion
Anja Kaiser
©WSPFoto: Simone C. Niquille
Luzia Vogt
©WSPFoto: Christian Metzler
Charlett Wenig
©WSPFoto: Simon Detel

In dieser Woche startet die Bewerbungsphase für das internationale Stipendienprogramm „Designers in Residence“, das die Stadt Pforzheim bereits zum 11. mal in Kooperation mit der Hochschule Pforzheim und dem Design Center Baden-Württemberg ausschreibt: Nachwuchsdesignerinnen und -designer aller Designbereiche und aus der ganzen Welt sind eingeladen, sich bis zum 3. November 2025 mit einer Projekt-idee zu bewerben, die sie von April bis Juni 2026 im EMMA - Kreativzentrum Pforzheim umsetzen können.

Seit dem Projektstart 2016 stößt „Designers in Residence“ auf kontinuierlich wachsendes Interesse. Zuletzt bewarben sich über 400 Designerinnen und Designer aus 56 Ländern um einen der drei Stipendienplätze.

„Das international etablierte Programm Designers in Residence stärkt Pforzheim als Designstandort mit globaler Sichtbarkeit“, sagt Ulrich E. Haag, Abteilungsleiter Spenden & Sponsoring der Sparkasse Pforzheim Calw, die das Programm von Beginn an als Goldpartner unterstützt.

„Für die internationalen Designerinnen und Designern bieten die gut ausgestatteten Werkstätten im EMMA und an der Hochschule ideale Arbeitsbedingungen, um in drei Monaten ohne finanziellen Druck an einer Projektidee zu arbeiten. Es ist wichtig, solche Freiräume für die Nachwuchsdesignerinnen und -designer zu schaffen, denn so können spannende, noch nicht marktreife Ansätze weiterentwickelt, Materialforschungen betrieben oder marktunabhängige Projektideen umgesetzt werden“, so Almut Benkert, Fachbereichsleiterin Kreativwirtschaft beim Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim.

Die Ausschreibung richtet sich an Absolventinnen und Absolventen aus den Bereichen Schmuck-, Mode/ Accessoire-, Kommunikations- und Industriedesign sowie weiteren Designbereichen. Die Bewerberinnen und Bewerber reichen eine Projektidee ein. Neben einem Platz in den voll ausgestatteten Werkstätten sowie im Coworking-Bereich erhalten die Stipendiatinnen und Stipendiaten für die Umsetzung des Projektes eine kostenfreie Unterkunft, eine monatliche finanzielle Unterstützung und einen Materialkostenzuschuss. Darüber hinaus können Stipendiatinnen und Stipendiaten die Infrastruktur und die Angebote der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Pforzheim im Rahmen des Stipendiums nutzen und erhalten die Möglichkeit, sich mit den Jurymitgliedern und Professorinnen und Professoren der Hochschule Pforzheim über ihre Arbeit auszutauschen sowie sich mit Kreativschaffenden in Pforzheim zu vernetzen. Im Anschluss werden die Ergebnisse der Arbeitsstipendien in einer Ausstellung im EMMA - Kreativzentrum Pforzheim präsentiert.

Ab sofort bis zum 3. November 2025 können sich Designerinnen und Designer online für Designers in Residence bewerben. Die Auswahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten trifft eine Fachjury, die aufgrund der diversen Bewerbungen aus unterschiedlichen Designdisziplinen erstmals aus fünf Mitgliedern besteht. Neu dabei sind in diesem Jahr die Grafikdesignerin und Künstlerin Anja Kaiser, die Schmuck- und Produktdesignerin Luzia Vogt sowie die Materialforscherin und Industriedesignerin Charlett Wenig. Zum zweiten Mal Teil der Jury ist Modedesignerin Melitta Baumeister. Zudem wird Almut Benkert, Fachbereichsleiterin Kreativwirtschaft, die Auswahl als fünftes Jurymitglied unterstützen.

Die Jury

Melitta Baumeister ist eine deutsche Modedesignerin mit Sitz in New York City. Nach einer Ausbildung in Schneiderei absolvierte sie einen MFA in Modedesign an der Parsons School of Design, New York, bevor sie ihre eigene Marke gründete. Im Jahr 2014 wurde Melittas Debütkollektion auf der New York Fashion Week gezeigt und wurde daraufhin u.a. im Vogue Magazine, der New York Times, i.D., Numeró und Self Service vorgestellt. Melitta Baumeister interessiert sich für die skulpturale Qualität von Kleidung. Sie übertreibt Volumen und formt Silhouetten um, wobei sie oft ungewöhnliche Materialien und experimentelle Techniken verwendet.

Almut Benkert leitet seit Ende 2011 den Fachbereich Kreativwirtschaft der Stadt Pforzheim. Dort verantwortete sie den Umbau des ehemaligen Emma-Jaeger-Bades zum Kreativzentrum EMMA, dessen Leitung sie seit 2014 inne hat, und initiierte die Inbetriebnahme des Alfons-Kern-Turms (A.K.T;), welcher ebenfalls vom Fachbereich Kreativwirtschaft gesteuert wird. Zuvor hatte sie Jura sowie Kultur- und Medienmanagement in Freiburg, München und Berlin studiert und war mit einer Agentur für Kulturmanagement in Berlin selbstständig. Weitere Stationen führten sie ans Staatstheater Hannover und die Staatsoper Stuttgart.

Anja Kaiser ist Grafikdesignerin und Künstlerin. Sie befasst sich mit der Aneignung von widerständigen Medien, undisziplinierten grafischen Methoden und einer ‚messy‘ Designgeschichte. Sie verhandelt feministische Themen, erforscht alternative Erzählungen und poröse Werkzeuge im Grafikdesign. Dabei untersucht sie die Übergänge zwischen Grafik, Design, Kunst, Musik und Formen der digitalen Selbstermächtigung. Ihre Arbeiten wurden in Brno auf der internationalen Design Biennale gezeigt und ausgezeichnet. 2017 erhielt sie den INFORM Preis der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig. 2020 widmete ihr Le Signe – Centre National du Graphisme in Chaumont eine umfassende Einzelausstellung.

Luzia Vogt ist Schmuck- und Produktdesignerin mit Atelier in Basel. In einer Goldschmiedelehre erlernte sie das Handwerk von Grund auf, vertiefte und erweiterte ihr Können im Studium Schmuck und Gerät Design an der Hochschule Pforzheim, am Nova Scotia College of Art and Design in Halifax und bei Silberschmieden in Tokio. 2018 schloss sie das Masterstudium in Produktdesign an der Hochschule Luzern ab. Sie gewann u.a. 2005 den Swiss Federal Design Award und den Inhorgenta Europe innovation prize, hatte Lehraufträge an der Universität Liechtenstein und der Hochschule Pforzheim. Ihre Arbeiten sind in diversen privaten und öffentlichen Sammlungen anzutreffen, so im Landesmuseum in Zürich, im MUDAC in Lausanne, im Château Borély in Marseille oder dem Racine Art Museum in Wisconsin.

Charlett Wenig ist Materialforscherin und Industriedesignerin mit Fokus auf lokale Biomaterialien, deren Eigenschaften und Verarbeitungspotenziale. Sie studierte Industriedesign (B.A.) an der Hochschule Magdeburg-Stendal, absolvierte anschließend ihren Master im Integrierten Design an der Hochschule für Künste Bremen. Ihre Promotion schloss sie im Bereich Werkstofftechnik an der Technischen Universität Berlin ab. Am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung ist sie Mitglied der Forschungsgruppe Adaptive Fibrous Materials. Sie lehrt u.a. an der Hochschule für Künste Bremen, Kunsthochschule Weißensee Berlin, Bilgi University in Istanbul, Bauhaus-Universität Weimar sowie der Aalto University in Helsinki.

Bewerbung unter: emma-pf.de/designers-in-residence/bewerbung 

Das Projekt wird unterstützt von der Sparkasse Pforzheim Calw, C. Hafner, und dem Rotary Club Pforzheim-Schloßberg