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Gleichstellung und Inklusion

Gleichstellung und Inklusion sind eng miteinander verbunden. Beide stehen für Chancengerechtigkeit, Teilhabe und den Abbau von sichtbaren und unsichtbaren Barrieren. Echte Gleichstellung kann nur entstehen, wenn alle Menschen – unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, ethnischer Herkunft oder Behinderung – mitgedacht werden.

Gleichstellung und Inklusion bedeuten also, dass niemand ausgeschlossen oder benachteiligt wird und alle die gleichen Möglichkeiten zur Teilhabe erhalten.

Frauen mit Behinderung besser vor Gewalt schützen

In Pforzheim und dem Enzkreis arbeiten die Gleichstellungsstellen und die Inklusionsstellen eng zusammen. Ein gemeinsamer Schwerpunkt liegt im Schutz vor Gewalt, insbesondere im Schutz von Frauen mit Behinderung. Diese sind häufig einem höheren Risiko ausgesetzt und stoßen im Hilfesystem noch immer auf Barrieren.

Aus dieser Zusammenarbeit ist die Fokusgruppe „Frauen mit Behinderung besser vor Gewalt schützen“ entstanden. Ihr Ziel ist es, Bewusstsein zu schaffen, Strukturen zu verbessern und Wege zu finden, damit alle Frauen wirksamen Schutz vor Gewalt erfahren.

Das ist besonders wichtig, da Frauen mit Behinderung überdurchschnittlich häufig von Gewalt betroffen sind. Berichte und Studien zeigen, dass sie in besonderem Maße Gewalt in unterschiedlichsten Formen erleben. Jede dritte bis vierte Frau mit Behinderung hat in ihrer Kindheit oder Jugend sexualisierte Gewalt erfahren. Zudem sind Frauen mit Behinderung vielfältigen Formen von Diskriminierung und struktureller Gewalt ausgesetzt. Laut einer Studie der Universität Bielefeld erfahren sie fast doppelt so häufig körperliche Gewalt und sogar drei Mal so häufig sexuelle Gewalt wie Frauen ohne Behinderung.

In mehreren Fokusreihen wurden bereits unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt – etwa „Frauen mit Sinnesbehinderung besser vor Gewalt schützen“ oder „Frauen mit Lernbehinderung besser vor Gewalt schützen“. Ziel dieser Reihen ist es, auf Schnittstellen aufmerksam zu machen, bestehende Strukturen in Pforzheim und dem Enzkreis zu beleuchten, die Perspektiven betroffener Frauen einzubeziehen und gemeinsam Wege zu finden, um das Gewalthilfesystem zu verbessern. Dabei werden auch verschiedene Fachpersonen und Stellen in der Region miteinander vernetzt, um nachhaltige Veränderungen anzustoßen.

Nächste Veranstaltung: Frauen mit Suchterkrankung besser vor Gewalt schützen

09.12.2025

In Deutschland leben rund drei bis vier Millionen Frauen mit einer Suchterkrankung – sei es eine stoffgebundene Abhängigkeit oder eine Verhaltenssucht. Viele von ihnen erfahren Ausgrenzung im Gesundheits- und Opferschutzsystem. Fehlendes Wissen über Sucht führt oft zu Unsicherheiten und Berührungsängsten.

Bisher sind Suchthilfe und Gewaltschutz weitgehend getrennt organisiert. Das führt zu Versorgungslücken: Frauen mit aktiver Suchterkrankung finden häufig keinen Platz in Frauenhäusern, während Suchtberatungsstellen selten an Gewaltberatungsstellen weitervermitteln. Sowohl Betroffene als auch Fachkräfte kennen die vorhandenen Hilfsangebote oft nicht ausreichend.

Von Gewalt betroffene suchtkranke Frauen sind besonders schwer zu erreichen. Da meist die Behandlung der Sucht im Vordergrund steht, bleibt der notwendige Schutz vor Gewalt oft aus. Auch im ambulanten Versorgungssystem erleben viele suchtkranke Menschen weiterhin Diskriminierung und finden nur schwer Unterstützung.

Die Veranstaltung widmet sich der Frage, wie die Versorgungssituation für diese Frauen in unserer Region verbessert werden kann. Nach einem Impulsvortrag folgt ein moderierter Workshop zur Maßnahmenplanung in den Bereichen Prävention, Intervention, Vernetzung und Fortbildung. Eingeladen ist Fachpersonal aus Pforzheim und dem Enzkreis.

 

Frauen mit Sinnesbehinderung (z.B. Hör- oder Seheinschränkung) besser vor Gewalt schützen

26.03.2024

Die zweite Fokusgruppe befasste sich mit dem Thema „Frauen mit Sinnesbehinderung besser vor Gewalt schützen“. Unter Sinnesbehinderungen versteht man zum Beispiel Hör- oder Sehbeeinträchtigungen.

Anbei die Präsentation der Referentin der Veranstaltung, Heike Händel.

Frauen mit Lernbehinderung besser vor Gewalt schützen

26.01.2023

In der ersten Fokusgruppe standen Frauen mit Lernbehinderung im Mittelpunkt.


Die Dokumentation der Veranstaltung ist hier erhältlich.