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Jesus Christ Superstar

Rock-Oper von Andrew Lloyd Webber | Buch von Tom O’Horgan, frei nach Auszügen der christlichen Evangelien, Songtexte von Tim Rice, Deutsche Fassung von Timothy Roller (2023)

Mobilisierung der Massen, Verrat und Verleumdung: In Andrew Lloyd Webbers Rock-Oper „Jesus Christ Superstar“ werden die hochdrama­tischen letzten sieben Tage im Leben des Jesus von Nazareth dargestellt. Dabei rückt Tom O’Horgans Buch den politischen Aspekt der Erzählung in den Vordergrund. Welche Motive treiben die Pharisäer an, Jesus anzuklagen? Warum unterschreibt der römische Stadthalter ­Pilatus das Todes­urteil? Im Zentrum der Handlung steht nicht der Mann aus Nazareth, sondern Judas, der Jesus’ Haltung gegenüber der römischen Besatzung als zu friedfertig ansieht. Der Verrat der religiösen Bewegung durch ihn, Jesus’ Gefangennahme und Hinrichtung sind dramaturgisch geschickt verdichtet, und O’Horgan und Rice streuten zahlreiche Anspielungen auf das Leben in den USA während der Nixon-Präsidentschaft ein. Die Passions-Erzählung erhält durch die revolutionären Töne der 1960er Jahre weitere, überraschende Facetten. 

Webber entwickelte die Rock-Oper aus bereits veröffentlichten Einzelnummern. 1969 erschien die Aufnahme des Titelsongs, 1971 erfolgte die umjubelte Uraufführung im Mark Hellinger Theatre in New York, einem ehemaligen Kino, das 1991 sogar zu einer Kirche wurde. „Jesus Christ Superstar“ lief über acht Jahre lang am Londoner Westend, was das ­Musical zu einer der erfolgreichsten Produktionen in der britischen ­Metropole machte.