Der Zwerg / Le Sacre du Printemps
Doppelabend mit Musik von Alexander von Zemlinsky und Igor Strawinsky | Opernlibretto von Georg C. Klaren nach der Erzählung „Der Geburtstag der Infantin“ von Oscar Wilde (1889) | Ballettmusik von Igor Strawinsky
Zwei Klassiker der Moderne zu einem zeitlosen Thema: In „Der Zwerg“ (1922) und „Le Sacre du Printemps“ (1913) werden Fremd- und Selbstbilder von der Gesellschaft gnadenlos instrumentalisiert.
Ein Hofzwerg verliebt sich in die spanische Infantin; doch er weiß nichts von seiner Hässlichkeit. Der Hof und die Prinzessin spielen mit seinen Gefühlen, und als er sich zum ersten Mal in einem großen Spiegel sieht, stirbt er vor Schreck und Scham. Zemlinskys raffiniert instrumentierte Musik mit großer Holzbläserbesetzung, Celesta, Glockenspiel und Mandolinen malt ein eindrucksvolles Klanggemälde des spanischen Hofes in seinem goldenen Zeitalter.
Der Zauber des Frühlings wird unheimlich, wenn eine junge Frau für ein Fruchtbarkeitsritual geopfert werden soll. So geschehen in Vaslav Nijinskys „Le Sacre du Printemps“, einem der ikonischen Stücke der Tanzgeschichte. Guido Markowitz überträgt die Erzählung in das 21. Jahrhundert und entwirft ein düsteres und zugleich tiefgründig erhellendes Gesellschaftsporträt über die Frage, warum sich Menschen über andere erheben und welche Rolle dabei unser Verständnis von ‚Opfer‘ spielen kann.
Die Öffentliche Probe zu „Der Zwerg / Le Sacre du Printemps“ findet am 31.01. um 10:30 Uhr statt.
Stückeinführung zwanzig Minuten vor Vorstellungsbeginn.