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Die Nashörner

Schauspiel von Eugène Ionesco | Deutsch von Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel

An einem Sonntagmittag werden die Freunde Bérenger und Jean ­Zeugen einer kuriosen Szene: Ein Nashorn stürmt durch die Straßen 
der Stadt. Kurz darauf ein zweites. Oder war es dasselbe? Und: Müsste man jetzt vielleicht etwas unternehmen? In der Bevölkerung kommt es zu heftigen Nashorn-Diskussionen. Bald wird jedoch klar, dass es die Menschen selbst sind, die sich zunehmend in Nashörner verwandeln. Ist es ein sich rasend schnell verbreitender Virus – oder doch die freiwillige Entscheidung für eine einfachere Lebensweise als gleichgeschaltetes Herdentier? Und was wäre eigentlich so schlimm daran? ­Immer weniger Menschen können der Versuchung widerstehen, denselben Weg zu gehen, wie alle anderen; und bald ist auch Jean ein Nashorn. Einzig Bérenger und seine geliebte Daisy schaffen es, menschlich zu bleiben. Aber wie lange noch? 

1958 schrieb der rumänisch-französische Dramatiker Eugène Ionesco mit „Die Nashörner“ sein wohl bekanntestes Theaterstück, das ein Jahr später am Düsseldorfer Schauspielhaus uraufgeführt wurde und längst Eingang in die schulischen Lehrpläne weltweit gefunden hat. Zu Recht! Zeigt es uns doch (auch heute bzw. gerade heute noch), wie schnell einzelne Meinungen zu populistischen Massenbewegungen werden können, deren scheinbarer Logik man sich nur schwer entziehen kann. Ein absurd-humorvolles Plädoyer gegen Anpassertum, Gewalt und ­Faschismus – und für entschieden mehr Menschlichkeit.