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Ein neues Zuhause für Mauereidechsen - Infos zur bedrohten Tierart

Wissenswertes zur Mauereidechse

©Stadt PforzheimFoto: AfU

Mauereidechsen besiedeln bevorzugt trockenwarme Lebensräume wie sonnige Stein- und Felshänge, Mauern, Geröllhalden, Bahndämme und auch Weinberge. Wichtig sind Spalten, Ritzen, Steinhaufen und Mauern, die ihnen als Versteck, Sonnenplatz und zur Eiablage dienen. Ihre Verbreitung reicht von Westeuropa bis zum Balkan und Kleinasien. In Baden-Württemberg besiedelt die Art weite Teile der Oberrheinebene, den unteren Neckar, den östlichen Kraichgau, den Hochrhein sowie den West- und Südrand des Schwarzwaldes.
Reptilien sind wechselwarm, also abhängig von ihrer Körpertemperatur. Je wärmer es ist, desto agiler sind sie. Meist ziehen sich die Mauereidechsen schon im Oktober/ November in ihre Winterquartiere zurück und überwintern in Winterstarre. Im Frühjahr erwachen sie bei steigenden Temperaturen und nehmen ausgiebige Sonnenbäder. Die Paarungszeit beginnt ab April/Mai. So erreichen sie ihre Betriebstemperatur, nachts und bei kühleren Temperaturen suchen sie Unterschlupf in Spalten und Ritzen.

Auch Mauereidechsen legen Eier, die an geschützten, warmen Plätzen abgelegt und von der Sonne ausgebrütet werden. Die Entwicklung der Jungen in den Eiern dauert mehrere Wochen. Nach dem Schlupf sind die kleinen Mauereidechsen selbstständig. Mauereidechsen ernähren sich von kleinen Insekten, Spinnen, Asseln und anderen Wirbellosen. Selbst werden sie zur Beute von Greifvögeln, Schlangen, Katzen und anderen Räubern.
Bei Bedrohung kann die Eidechse ebenfalls einen Teil des Schwanzes an Sollbruchstellen abwerfen, später bildet sich ein neuer, kürzerer Schwanz nach.

Gefährdung und Schutz

Mauereidechsen leiden besonders unter der Zerstörung ihrer Lebensräume durch Bebauung, Sanierungen von Mauern, intensive Landwirtschaft und den Verlust von Kleinstrukturen in der Landschaft sowie die Zerschneidung der Landschaft durch Straßen und Wege.
Aufgrund des Rückgangs ist die Mauereidechse in einigen Regionen Deutschlands gefährdet und nach dem Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Im Zuge von Baumaßnahmen kann es zum Verlust von Lebensräumen und zum Tod von Mauereidechsen kommen. In diesen Fällen ist die Umsiedlung der Tiere und die Schaffung bzw. Erweiterung geeigneter Ersatzlebensräume erforderlich.