Aus stadtklimatischer Sicht ist folglich die gezielte Vorbereitung auf die Zunahme der Wärmebelastung in den kommenden Jahren erforderlich. Ziel einer solchen Anpassungsstrategie muss es sein, die Auswirkungen des Klimawandels möglichst abzumildern, um auch in Zukunft eine lebenswerte Wohn-, Arbeits- und Aufenthaltssituation in Pforzheim zu garantieren.
In einer Klimaanpassungsstrategie spielen 3 Aspekte eine zentrale Rolle:
- Eine Reduzierung der Sonneneinstrahlung in die Stadt und folglich der Wärmespeicherung der Gebäude durch geeignete Abschattung verringert den Hitzeeintrag in die Wohn- und Gewerbegebiete. Dies kann durch die gezielte Förderung des städtischen Grüns erreicht werden. Mögliche Maßnahmen in diesem Bereich sind die Erhaltung und Schaffung öffentlicher Grünanlagen, Schutz und Pflanzung großkroniger Stadtbäume oder Dach- und Fassadenbegrünungen.
- Der Erhalt und die Förderung der Frischluftzufuhr in die Siedlungsbereiche bei austauscharmen Wetterlagen werden im Zuge des Klimawandels noch wichtiger. In der Nacht wirken die Bergwindsysteme der Enz und Würm/Untere Nagold sowie der Abfluss von Kaltluft von stadtnahen Freiflächen, wie z. B. die landwirtschaftlichen Flächen im Gewann „Hinter der Warte“ oder im Umfeld des Buckenberger Hofguts.
- Durch die Berücksichtigung stadtklimatologischer Sachverhalte in der Planung kann auf die kommenden Belastungen der Klimaänderung vorsorglich reagiert werden. Beispiele sind die Anpassung der Ausrichtung von Gebäuden in Richtung der Frischluftströme aus den Schwarzwaldtälern und die Planung von ausreichenden Grünstrukturen, um die Belüftungssituation zu verbessern und die Einstrahlungsintensität zu verringern.