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Turnplatz

Turnplatz vor 1945

Pforzheimer Stadtplan von 1941

Orte und Gebäude vor 1945

[1] 1945

Nach den Bombenabwürfen auf Pforzheim in den Kriegsjahren 1944/45 und den Sprengungen durch die Wehrmacht im April 1945 waren insgesamt 17 Brücken und Stege im Stadtgebiet nicht mehr passierbar und weitere schwer beschädigt. Auch die Goethebrücke wurde zerstört, ebenso die angrenzenden Gebäude des Reuchlin-Gymnasiums und der Oberrealschule.

[2] 1914

Der Name des Turnplatzes erinnert an den Turnverein Pforzheim von 1834 e. V., den ältesten Turnverein Badens. Am 13. September 1863 wurden der Turnplatz und die Turnhalle eingeweiht. Da es an größeren Sälen in der Stadt mangelte, wurde die Hallebald auch für andere Veranstaltungen genutzt. Nach der Verlegung des Turnbetriebs zum Bohrain wurde 1926 der Wochenmarkt vom Marktplatz auf den Turnplatz verlegt.

[3] um 1912

1905 entstand am Enzufer nach Plänen des Karlsruher Oberbaurats Heinrich Henz das repräsentative Reuchlin-Gymnasium im Neorenaissancestil. Das Schulgebäude erhielt eine reiche Ausgestaltung mit Wandmalereien, Reliefs und Farbverglasungen. In direkter Nachbarschaft wurde im Juli 1911 die nach dem badischen Großherzog Friedrich I. benannte Oberrealschule eingeweiht, der Vorläufer des heutigen Hebel-Gymnasiums. Einen optischen Akzent setzte der Eckturm.

[1] 1906

Im Dezember 1904 wurde die Goethebrücke am Turnplatz dem Verkehr übergeben. Der bekannte Jugendstilarchitekt Hermann Billing aus Karlsruhe gestaltete die schmiedeeisernen Geländer und die vierschmückenden Kandelaber. Die Brückenzufahrt flankierten zwei Löwen und zwei Greifen, die der Bildhauer Fritz Wolber, Professor an der Pforzheimer Kunstgewerbeschule, entworfen hatte.

Turnplatz nach 1945

Pforzheimer Stadtplan von 2015

Orte und Gebäude nach 1945

[1] 2016

Das breitgelagerte Fabrikgebäude der Doubléfabrik Gustav Rau entstand 1895 als Eisenskelettbau mit ornamentaler Sichtziegelfassade. 1911–12 wurde das Gebäude aufgestockt und nach Westen verlängert. Anfangs gehörte zum Kerngeschäft die Herstellung von Doubléfabrikaten, die in der Schmuckindustrie weiterverarbeitet wurden. Heute fertigt das traditionsreiche Unternehmen Produkte für die Medizintechnik, Mess- und Regeltechnik, die weltweit gefragt sind.

[2] 2016

Der Emiliensteg wurde 1863 vom Eisenwerk der Gebrüder Benckiser in Pforzheim zwischen Goethestraße und Turnplatz erstellt. 1904 verschob man den eisernen Überbau der Brücke rund 300 Meter enzaufwärts. Als frühes Beispiel einer weitmaschigen Gitterträgerbrücke besitzt der Emiliensteg heute Seltenheitswert. Als einzige innerstädtische Flussbrücke Pforzheims überstand dieser Fußgängersteg den Zweiten Weltkrieg.

[3] 2016

Die bekannte Schmuckmanufaktur Wellendorff wurde 1893 von Ernst Alexander Wellendorff gegründet. Berühmt ist die Manufaktur für ihre patentierte Wellendorff-Kordel aus Golddraht. Im Jahr 1969 erwarb das  Unternehmen das nach Plänen des lokalen Architekten Theodor Preckel 1953 errichtete und später erweiterte Firmengebäude der Silberwaren- und Besteckfabrik Lutz & Weiss am Turnplatz.

[4] 1948

Die Turnhalle auf dem Turnplatz wurde beim Luftangriff vom 23. Februar 1945 zerstört. Im April 1946 konnte der erste Wochenmarkt der Nachkriegszeit auf dem Turnplatz stattfinden. Im Hintergrund sind die kriegszerstörten Häuserruinen auf der Wilhelmshöhe zu sehen.