Lisainestraße / Obere Rodstraße vor 1945
Orte und Gebäude vor 1945
[1] 1921
Das so genannte Lisaineplätzchen wurde 1904 im Kreuzungspunkt von Lamey-, Lisaine- und Oberer Rodstraße als baumbestandene Platzinsel im Zuge des Ausbaus des Rodviertels angelegt. Seine Benennung bezieht sich auf die Lisaine, ein Flüsschen bei Belfort in Ostfrankreich, bekannt geworden als Schauplatz einer Schlacht im Deutsch-FranzösischenKrieg von 1870/71.
[2] 1914
Zahlreiche Treppenanlagen, die so genannten Staffeln, prägen auf Grund der hügeligen Topografie das Stadtbild Pforzheims mit. Die meisten wurden um 1900 angelegt. Sie sind Zeugnisse der damaligen Stadterweiterung. Auch im Rodviertel entstanden viele akzentsetzende Hangtreppen als fußläufige Querverbindungen, wie z. B. die Staffel zwischen Oberer Rodstraße und Lameystraße.
[3] 1913
Ende des 19. Jahrhunderts entstanden die ersten repräsentativen Stadthäuser und Villen namhafter Fabrikanten im Rodviertel. Schon bald war das Wohnquartier mit seinen stattlichen Häusern in Formen des Historismus und des Jugendstils eine Sehenswürdigkeit in Pforzheim. Der Name Rodviertel erinnert an den untergegangenen Ort »Rod«, der zum Burglehen Weißenstein gehörte.
[4] 1909
Drei Wohndoppelhäuser mit anspruchsvoll dekorierten Natursteinfassaden bilden am so genannten Lisaineplätzchen eine geschlossene Randbebauung. Die markante Baugruppe wurden 1909 nach Plänen des Pforzheimer Architekten Josef Roos für den Schreinermeister Karl Mayer errichtet. Ihre Fassade ist in reichen Jugendstilformenmit Erkern, Giebeln und Bauschmuck ausgestaltet.
Lisainestraße / Obere Rodstraße nach 1945
Orte und Gebäude nach 1945
[1] 2017
Als Blickfang der bergansteigenden Oberen Rodstraße erscheint die ehemalige Villa Rodi, eines der anspruchsvollsten Privathäuser der Stadt. Die vornehme Villa mit ihrem burgähnlichen Eckturm wurde 1906 nach Plänen des lokalen Architekten Heinrich Deichsel für den Schmuckfabrikanten Eugen Rodi, Teilhaber der bedeutenden Schmuck- und Uhrkettenfabrik Rodi & Wienenberger, erbaut.
[2] 2017
Die ehemalige Stadtvilla Schütt beherrscht die Südseite des Platzes. Nach Entwürfen der regional bedeutenden Architekten Karl Faller & Josef Clev 1923–24 errichtet, bezeugt das repräsentative Gebäude die neoklassizistische Stilströmung der frühen 1920er Jahre. Bauherren waren die Fabrik anten Emil und Alfred Schütt, Inhaber der traditionsreichen Diamant und Edelsteinschleiferei Robert Schütt Witwe.
[3] 2017
Als Auftraggeber anspruchsvoller kunsthandwerklicher Raumausstattungen trugen viele Pforzheimer Fabrikanten zur lokalen Blüte des Jugendstils bei. Besonderer Beliebtheit erfreuten sich Farbglasfenster im Treppenhaus oder im Erker. Einige Villen im Rodgebiet besitzen noch originales Interieur mit Fenstern, Türen, Wandtäfelung, Schablonenmalerei, Deckenstuck und Heizkörperverkleidungen.
[4] 1948
Das Rodgebiet blieb von Kriegszerstörungen im Zweiten Weltkrieg weitgehend verschont. Lediglich der nördliche Bereich wurde in Mitleidenschaft gezogen. In der Nachkriegszeit erlebte das Wohngebiet einen enormen Einwohnerzuwachs durch die Aufnahme vieler ausgebombter Flüchtlinge aus anderen Stadtteilen.