Pforzheim vor 1945
Orte und Gebäude vor 1945
[1] um 1909
Zu den erfolgreichsten Herstellern von Jugendstilschmuck gehörte Theodor Fahrner. Bekannte Designer lieferten die Schmuckentwürfe. Das Wohn- und Geschäftshaus von Fahrner befand sich an der Luisenstraße 52 und wurde 1909 erweitert. Die Kontorräume und die Wohnung des Firmenchefs lagen zur Straße hin, die Fabrikationsräume schlossen
sich zum Hof an.
1900
Nach Inbetriebnahme des Bahnhofs bot die benachbarte Leopoldvorstadt einen idealen Standort für die Schmuckindustrie. Zwischen Luisen-, Tunnel- und Durlacherstraße entwickelte sich rasch ein Zentrum der Bijouteriefabrikation, das im Volksmund das »Millionenviertel« hieß. Typisch war die Mischstruktur aus Fabrikantenwohnhäusern und Fabriken.
1888
Im August 1888 unternahm Bertha Benz, geb. Ringer, in Begleitung ihrer beiden Söhne die erste Fernfahrt mit einem Automobil. Sie fuhr von Mannheim nach Pforzheim, um hier ihre Mutter zu besuchen. Der dreirädrige »Patent-Motorwagen« war eine Erfindung ihres Mannes Karl Benz. Mit der über 100 km langen Fahrt verhalf Bertha Benz dem Automobil zum Durchbruch.
[4] 1849
Am 3. Mai 1849 wurde Bertha Ringer als Tochter eines Zimmermeisters und Bauunternehmers geboren. Das Elternhaus stand in der Nähe dieser Infostele, damals Untere Ispringer Straße 11 heute Berliner Staße 13). Bertha Ringer besuchte die Höhere Töchterschule in Pforzheim. Im Sommer 1870 lernte sie den Ingenieur Karl Benz kennen. Bertha und Karl heirateten zwei Jahre später. Mit ihrer Mitgift eröffnete Karl Benz eine »Eisengießerei und mechanische Werkstätte« in Mannheim.
Pforzheim nach 1945
Orte und Gebäude vor 1945
[1] 2015
In den 1950er und 1960er Jahren erhielt die Berliner Straße eine schlichte Neubebauung mit Wohn- und Geschäftshäusern. Der ortsansässige Architekt Karl Heinz Stocker plante 1968 das markante Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke Berliner– und Durlacher Straße als Sichtbetonbau über einem dreieckigen Grundriss.
[2] 2015
Das kriegsbeschädigte Gründerzeitgebäude von 1898 an der Berliner Straße 14 war Sitz der bekannten Schmuckfabrik F. Zerrenner. Es wurde in den frühen Nachkriegsjahren vereinfacht wiederaufgebaut. Karl Friedrich Zerrenner hatte das Unternehmen, das u. a. mit Jugendstilschmuck international erfolgreich war, im Jahre 1843 gegründet. 2002 wurde die Firma liquidiert.
1961
Durch den Bau der Eisenbahn wurde die Ispringer Straße in die Untere und die Obere Ispringer Straße getrennt. Am 17.6.1961, dem damaligen Tag der deutschen Einheit, erfolgte die feierliche Umbenennung der Unteren Ispringer Straße in Berliner Straße. Die Straßenbenennung sollte eine Sympathiebekundung für die damals geteilte Stadt Berlin sein.
1946
Der Luftangriff vom 23. Februar 1945 und die nachfolgende Trümmerräumung löschten das komplette Viertel der Leopoldvorstadt mit seiner gründerzeitlichen Bebauung aus.