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Benckiserpark

Benckiserpark vor 1945

Pforzheimer Stadtplan von 1941

Orte und Gebäude vor 1945

[1] 1905

Beim Hammergumpen lag ein beliebter Flussbadeplatz der Pforzheimer. Die Badestelle war durch eine Stauung des Mühlbachs am Benckiserwehr entstanden. Der Name Hammergumpen weist auf die Verwendung der Wasserkraft für den Betrieb des "Hammerwerks" der Gebrüder Benckiser hin. 

[2] um 1900

Das Eisenwerk der Gebrüder Benckiser ging 1755 aus einem markgräflichen Schmelzofen und Hammerwerk hervor. Im 19. Jahrhundert wuchs das Werk zum größten Industrieunternehmen der Stadt heran. Vor allem mit der Konstruktion von Eisenbrücken machte sich das Unternehmen im In- und Ausland einen Namen. Für mehrere Städte produzierte die Firma außerdem Anlagen zur Gas- und Trinkwasserversorgung. 

[3] um 1900

Das weitläufige Firmengelände des Eisenwerks Gebrüder Benckiser erstreckte sich von der Emilienstraße im Osten bis zur Benckiserstraße im Westen. Mit der letzten Werkserweiterung entstand um 1897 die Werkhalle. Die Fassade war mit Risaliten, Giebelaufbauten und ornamentalen Sichtziegelmauerwerk reich gegliedert. Ein genietetes Eisentrag werkmit umlaufenden Galerien bestimmt  den Raumeindruck der dreischiffigen Halle. 

[4] um 1900

An der Ostseite des Firmengeländes ließ die Familie Benckiser vor 1790 eine herrschaftliche Villa im klassizistischen Stil erbauen. In der Mitte des Hauses befand sich ein geräumiger Festsaal mit Nebenräumen. An den Haupttrakt schlossen sich nach Süden und Norden zweigeschossige Pavillons mit Wohnräumen an. Zum Anwesen gehörte ein privater Park, der heutige Benckiserpark. 

Benckiserpark nach 1945

Pforzheimer Stadtplan von 2015

Orte und Gebäude nach 1945

[1] 2016

Der Benckiserpark ging aus dem spätbarocken Privatgarten der Villa Benckiser hervor. 1918 schenkte die Familie Benckiser ihren Garten der Stadt unter der Bedingung, ihn dauerhaft als öffentliche Grünanlage zu erhalten. Der zierliche Benckiserbrunnen wurde 1875 als Einzelstück im benachbarten Eisenwerk für den heutigen Standort gegossen. Er erinnert an die damals gebaute Grösseltal-Wasserleitung, die die Stadt bis heute zuverlässig mit Trinkwasser versorgt. 

[2] 2016

Nach Plänen der Pforzheimer Architekten Karl Faller und Josef Clev entstand 1923–24 die Schmuckfabrik Kordes & Lichtenfels. Wandpfeiler gliedern rhythmisch die weitgehend verglaste Fassade, die der leichten Krümmung der Habermehlstraße folgt. Nach der Liquidierung der Schmuckfabrik, die seit 1884 bestand, wurde das Gebäude für gewerbliche Nachnutzungen umgebaut. 

[3] 2016

Die ehemalige Werkhalle des Eisenwerks Gebrüder Benckiser wurde um 1897 erbaut. Nach erheblichen Kriegsschäden erfolgte 1949 die Wiederherstellung in vereinfachter und verkürzter Form für die Firma Pitzmann & Pfeiffer. Seit 1980 dient die Halle als überbetriebliche Ausbildungsstätte für das Bauhandwerk. 

[4] 1951

Auf den Grundmauern der kriegszerstörten Villa Benckiser wurde mit US-amerikanischer Unterstützung 1949 das Haus der Jugend errichtet und später mehrfach erweitert. Auf der Parkseite öffnet sich das Gebäude zu einer vorgelagerten Terrasse. Fritz Theilmann aus Kieselbronn schuf über dem Haupteingang an der Westseite ein Keramikwandbild mit dem Titel "Begegnung". Der beliebte Jugendtreff wurde mehrfach erweitert und präsentiert sich ab 2017 mit einem zusätzlichen Obergeschoss.