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Schneider, Friedrich (Kriegsgegner)

Friedrich Schneider ist am 4.5.1915 in Strasbourg geboren. Er lebt ab 1924 in Pforzheim und und verlässt 1930 die Oberrealschule mit dem Einjährigen, heute die „Mittleren Reife“ genannt. Er ist von Beruf Maschinenbau-Ingenieur. Seine Frau Lya und er haben ein Kind im Alter von 4 Jahren (Stand 1947). 1941 arbeitet er als Ingenieur an der TU Karlsruhe. Er wird zur Wehrmacht gepresst und als Ingenieur zu den Junkerswerken abgeordnet.

Am 28.5.1943 wird er in Bolbec in Nordfrankreich verhaftet mit dem Vorwurf, er habe an seinen Truppenteil einen Brief geschrieben, „seine Kameraden sollten die Waffen niederlegen, die Heimat sei es nicht wert, dass sie sich totschießen ließen.“ Er wird ins Wehrmachtsgefängnis Dresden überführt. DasFeldgericht des kommandierenden Generals im Luftgau III Bereich Dresden verurteilt ihn am 26.7.1943 zu 2 Jahren Gefängnis und 5 Jahren Ehrverlust. Im Urteil heißt es: „Zwar seien seine Äußerungen geeignet, den Wehrwillen des deutschen Volkes in der Person des in den Junkerswerken beschäftigten Rüstungsarbeiters zu beeinträchtigen, die Zersetzungsabsicht sei jedoch nicht nachzuweisen, also handle es sich um einen minder schweren Fall, das verbrecherische Tun schien [dem Gericht] nicht todeswürdig“.

Seine Familie kommt am 10.2.1945 in der Oberen Au 65 bei einem Bombenangriff ums Leben.

Laut der Akte im Generallandesarchiv Karlsruhe ist Friedrich Schneider im Juni 1945 aus US-Kriegsgefangenschaft nach Pforzheim zurückgekehrt. Nach Auskunft des Stadtarchivs Strasbourg ist er 1944 in Polen unter nicht bekannten Umständen ums Leben gekommen. .


 

Quellen:

GLA KA 480 – 699;

Stadtarchiv Strasbourg Auskunft 7.3.2019