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Kogel, Adolf (Kriegsgegner)

Adolf Kogel, am 4. Dezember1905 in Pforzheim geboren, lernt den Beruf des Goldschmieds. Als sein Vater im Weltkrieg fällt, verlässt Kogel das Elternhaus und arbeitet als Hausdiener, Vertreter und Gemüsehändler. 1929/30 zieht er nach Berlin. Nachdem er 1933 arbeitslos wird, stiehlt er mehrere Male Fahrräder.

Er wird zu Gefängnisstrafen und 1937 sogar zu einer Zuchthausstrafe verurteilt. Nach der Haftentlassung geht er verschiedenen Tätigkeiten nach. Im Kriegswinter 1941/42 hat die Wehrmacht hohe Verluste. Um diese ausgleichen zu können, werden bislang als „wehrunwürdig“ Eingestufte - Männer, die aufgrund von Zuchthausstrafen, Inhaftierungen in Konzentrationslager usw. vom Wehrdienst ausgeschlossen waren - als „bedingt wehrwürdig“ in „Bewährungseinheiten“ einberufen. Als Kogel Mitte Februar 1942 zur Wehrmacht eingezogen wird, versucht er, auf der Zugfahrt von Berlin nach Karlsruhe zu fliehen und sich somit der Einberufung zum Afrika-Schützenregiment auf dem Wehrmachts-Truppenübungsplatz Heuberg auf der Schwäbische Alb zu entziehen. Er wird festgenommen und am 8. Juni 1943 vom Sondergericht VIII beim Landgericht Berlin zum Tode verurteilt - jedoch nicht wegen Desertion, sondern wegen Handel mit gefälschten Fleischmarken.

Er wird am 23. Juli 1943 in Berlin-Plötzensee gehängt.


 

Quellen:

Landesarchiv Berlin;

Gedenkstätte Deutscher Widerstand Berlin; Brandenburgisches Landeshauptarchiv;

Perk, Willy, Desch, Willi: Ehrenbuch der Opfer von Berlin-Plötzensee, Berlin, 1974