Eberhard, Wilhelm (Widerstand 1945)
Wilhelm Eberhard ist am 28.2.1893 in Enzberg geboren. Er ist von Beruf Mechaniker. Zusammen mit anderen Nazi-Gegnern entfernt er wenige Tage nach den Reichstagswahlen am 5. März 1933 die Hakenkreuzfahne vom Enzberger Rathaus. Die Nazis sperren die Beteiligten am 16. März 1933 im Konzentrationslager Heuberg bis 28.6.1933 in "Schutzhaft"*. Es ist nicht bekannt, ob er wie andere Antifaschisten vom Amtsgericht Maulbronn sanktioniert wurde.
Am 7.4.1945 geht Wilhelm Eberhard mit dem Fabrikant Erwin Wolf - siehe dort - aufs Rathaus und fordert den Gemeindeinspektor auf, die weiße Fahne zu hissen, da der Einmarsch der französischen Truppen in Kürze zu erwarten ist. Da sich der Gemeindeinspektor weigert und auf den abwesenden Bürgermeister verweist, gehen Eberhard und Wolf zusammen mit Dr. Ernst Simons - siehe dort - den französischen Truppen mit einer weißen Fahne entgegen. Wenige Minuten später, als aus den Häusern um das Rathaus herum schon weiße Flaggen heraushängen, stürmt Robert Kälber - siehe dort - mit einer Bohnenstange und einem weißen Tuch aufs Rathaus und erklärt: „Unserem Dorf darf nichts passieren, wir hissen auch auf dem Rathaus die weiße Fahne.“ Erst jetzt gibt der Gemeindeinspektor seine ablehnende Haltung auf. Immerhin wird Enzberg nicht beschossen, sondern kampflos von den französischen Truppen eingenommen.
Wilhelm Eberhard stirbt 1964 in Pforzheim.
Quellen:
Enzberg S. 363 f.;
Wegweiser S. 21;
Burkhardt S. 135 ff.