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Ditschkowski, Emma (Zeugen Jehovas)

Emma Ditschkowski ist am 24.8.1897 in Germersheim geboren. Sie und ihr Mann Arthur - siehe dort - sind Mitglieder der Glaubensgemeinschaft der „Ernsten Bibelforscher“, heute „Zeugen Jehovas“*. Die Zeugen Jehovas verweigern mit Verweis auf die Bibel den Kriegsdienst, den Hitler-Gruß und auch, einen Eid zu leisten.1932 kommen Emma und Arthur Ditschkowsi nach Pforzheim und eröffnen ein Parapack-Institut*. Trotz Verbot nehmen sie an Zusammenkünften der Gemeinschaft teil, organisieren Taufen neuer Mitglieder im Heilpraktiker-Institut. Das Ehepaar Ditschkowski muss insgesamt 11 Hausdurchsuchungen über sich ergehen lassen. Ab dem 13.Oktober 1937 sitzen beide in „Schutzhaft“* im Gefängnis Pforzheim. Warum Emma Ditschkowski am 20.12.1937 entlassen wird und deswegen nicht unter den Angeklagten vor dem Sondergericht Stuttgart ist, das am 26.1.38 in Neuenbürg tagt, muss offen bleiben. Ihr Mann Arthur Ditschkowski wird zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. Die Haft verbringt er bis zum 26.3.1939 im Gefängnis in Freiburg, während seiner Abwesenheit leitet Emma Dischkowski das Parapack-Institut, ebenso ab Ende 1943, als ihr Mann zur Wehrmacht einberufen wird.

Sie überlebt den Luftangriff auf Pforzheim am 23.2.1945 nicht.


 

* Parapack: Wärmebehandlung mittels Paraffin, ähnlich der Fango-Therapie


 

Quellen:

Reutlinger Generalanzeiger 2.2.38,

Rupp S. 235 ff.; GLA KA 465a/51/12/7322;

GLA KA 480-66517;

GLA KA 509 – 4250;

Borgstedt (Mut) S. 139 ff.