Dietz, Klara (KPD)
Klara Dietz ist am 6.1.1913 in Dietlingen geboren. Aufgrund ihrer politischen Einstellung wird sie in Dietlingen „Klara Zetkin“ genannt. Im Februar 1934 wird sie aufgrund des Verdachts der Betätigung für die verbotene KPD* in „Schutzhaft“* genommen. Sie wird denunziert, sie habe am 3.12.1934 „auf der vorderen Plattform der Straßenbahn aus einem Büchlein vorgelesen, wie die politischen Gefangenen in Konzentrations-Lagern von der SA behandelt wurden“. Bei dem „Büchlein“ handelt es sich um die postkartengroße illegale Druckschrift „Man flüstert in Deutschland… Die besten Witze über das dritte Reich“*. Sie hatte die Druckschrift von Hermann Bischoff - siehe dort - erhalten, der sie von Fritz Schnurmann - siehe dort - bekommen hatte. Am 17.12.1934 verhaftet die Gestapo Hermann Bischoff, Klara und Wilhelmine Dietz und Fritz Schnurmann. Nach Untersuchungshaft in den Gefängnissen Pforzheim und Mannheim verurteilt sie das Sondergericht Mannheim am 18.3.1935 wegen „heimtückischer Angriffe auf Partei und Staat“* zu 10 Monaten Gefängnis.
Ihr weiteres Schicksal ist nicht bekannt.
Quellen:
GLA KA 480 – 2183,
GLA KA 507 – 42-48 (Schnurmann)
*Anmerkung:
Gesammelt und herausgegeben wurden die Flüsterwitze „Man flüstert in Deutschland…“ von Ernst Friedrich 1934 im Kulturverlag Paris/Prag. Sie sind bis heute nicht wieder aufgelegt. In Deutschland waren die Schriften von E. F. ab 1933 verboten, die Nationalsozialisten steckten ihn in "Schutzhaft", zerstörten sein „Anti-Kriegs-Museum“ in Berlin und verwandelten es in ein SA-Lokal. E. F. konnte Ende 1933 fliehen, zuerst nach Belgien, dann nach Frankreich, wo er sich der Résistance anschloss.