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Bürkle, Ludwig (SAP)

Ludwig Bürkle ist am 26.10.1893 in Dietlingen geboren.

Er ist von Beruf Fasser, seine Frau Anna und er haben drei Kinder. Er ist Mitglied der Gewerkschaft und der 1933 verbotenen Sozialistischen Arbeiter-Partei (SAP)*. Er leitet 1934 in Dietlingen eine Dreier-Gruppe* der SAP. Er nutzt Kontakte in die Schweiz, um antifaschistische Schriften wie „Das Banner“ aus der Schweiz ins „Reich“ zu schmuggeln. Die 1931 gegründete SAP versteht sich als Versuch, eine Einheitsfront gegen die drohende faschistische Gefahr herzustellen, nach Karl Schroth eine „Brücke, um die beiden antifaschistischen Parteien SPD* und KPD* durch die dritte Kraft im Kampf gegen Hitler näherzubringen“. 1933 und 1934 kleben SAP-Aktive nachts Zettel mit Parolen wie „Wer Hitler wählt, wählt Krieg !“ Ludwig Bürkle verweigert den Hitler-Gruß und hat „vor allem eine Warnung, wieder einen Krieg zu beginnen, im Dorf deutlich gesagt.“ Er wird verhaftet, bei einer Hausdurchsuchung werden seine Bücher und eine Karl-Marx-Büste beschlagnahmt. Nach der Verhaftung von Otto Brodbeck, Karl Bührer und Karl Schroth - siehe jeweils dort - in Pforzheim 1935 stellt die SAP-Gruppe in Dietlingen ihre Tätigkeit ein. Ludwig Bürkles Sohn Werner kommt nicht aus dem Krieg zurück.

Ludwig Bürkle stirbt 1956.

 

Quellen:

Dagenbach 1995  S. 31 u. 33;

Schroth S. 393;           

Mitteilung Werner Bürkle 4.3.2020

Foto: Werner Bürkle