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Bernhard, Nikolaus (Aktion Gitter, Gewerkschaft, SPD)

Nikolaus Bernhard ist am 3.4.1881 in Bühl, heute Ortsteil von Bibertal bei Ulm, geboren. Er lernt den Beruf des Maurers und tritt 1900 der Gewerkschaft und der SPD* bei. Von 1906 bis 1914 ist er Geschäftsführer des Maurer-, später Bauarbeiterverbandes in Heilbronn, Pforzheim und Strasbourg. 1909 ist er Streikführer beim Streik der Maurer und Bauarbeiter in Pforzheim. 1911 und 1912 wird er zum Stadtverordneten und Vorsitzenden der SPD in Pforzheim gewählt. Nach der Kriegsteilnahme arbeitet er erst als Sekretär und von 1927 bis 1933 als erster Vorsitzender des Bauarbeiterverbandes beziehungsweise des Baugewerbebundes in Hamburg und Berlin. Bis 1933 ist er auch Mitglied im Bundesvorstand des ADGB (Allgemeiner Deutscher Gewerkschafts-Bund), von 1930 bis 1932 und noch einmal 1933 wird er in den Reichstag gewählt.

1933 ist er kurzzeitig inhaftiert und mehrmals von Hausdurchsuchungen und Vorladungen der Gestapo betroffen. Im Herbst 1939 sperren ihn die Nazis ins Konzentrationslager Sachsenhausen. Im Rahmen der “Aktion Gitter“* nach dem Attentatsversuch auf Hitler am 20. Juli1944 wird er erneut im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert.

Nach der Befreiung am 8. Mai1945 ist Nikolaus Bernhard Vorsitzender der Industriegewerkschaft Bau in Großberlin und bis 1948 dritter Vorsitzender des FDGB (Freier Deutscher Gewerkschafts-Bund), dann tritt er aus Protest gegen die Politik der Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) aus der Partei und dem Freien Deutschen Gewerkschafts-Bund (FDGB) aus und geht danach nach Westberlin.

Er stirbt 1957 in Berlin.


 

Quellen:

Endlich;

Freie Presse (SPD-Zeitung in Pforzheim) 24. Juli 1909;

Sozialdemokratische Partei Deutschlands (Hrsg.): Der Freiheit verpflichtet. Gedenkbuch der deutschen Sozialdemokratie im 20. Jahrhundert. Marburg 2000, S. 35f.;

DGB 2013