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Bartosch, Ida (Zeugen Jehovas)

Ida Bartosch ist am 23.5.1900 in Pforzheim geboren. Sie ist Mitglied der Glaubensgemeinschaft der „Ernsten Bibelforscher“, heute „Zeugen Jehovas“*. Die Zeugen Jehovas verweigern mit Verweis auf die Bibel den Kriegsdienst, den Hitler-Gruß und auch, einen Eid zu leisten. Trotz Verbot betätigt sich Ida Bartosch für die Gemeinschaft. Über ihre Verhaftung und Verurteilung ist bisher nichts bekannt, nur dass sie 1940/41 im Frauengefängnis Gotteszell eingesperrt ist.

1970 berichtet sie über ihre Zeit im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück: „Die Häftlinge in Ravensbrück wurdenallgemein schlecht behandelt. Oftwurden sie mit Ochsenziemer misshandelt.Ich persönlich habe 25Stockhiebe bekommen und dann bekam ich einmal 25 Eimer eiskaltesWasser über den Leib gegossen. Daraufhinwurde ich lange im Krankenhausbehandelt[…]. Für mich war eseine Erlösung, als ich von Ravensbrücknach Schloss Lannach überführtwurde. Dort mussten wir zwar schwerarbeiten, aber die Behandlung wargut.“

Am 24.3.1944 wird sie mit anderen „Bibelforscherinnen“ in das Außenlager Schloss Lannach des Konzentrationslagers Mauthausen „verschubt“*. Sie hat dort die Gefangenen-Nummer 10619.

Sie stirbt 1977.


 

Quellen:

Staatsarchiv Ludwigsburg E 356 i Bü 3247;

Halbrainer, Heimo, DAS „VERGESSENE“ STEIRISCHE KZ AUßENLAGER IM SCHLOSS LANNACH, in: betrifft widerstand, HRSG: Verein Zeitgeschichte Museum und KZ- Gedenkstätte Ebensee, Ebensee, 2006, S. 14 ff.;

Karner, Stefan, Schloss Lannach 1938 – 1949, Leykam, 2008, S. 160 ff.;

Auskunft StArchiv Pforzheim 23.7.2018