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Eckstein, Lore

Lore Eckstein wurde am 18. August 1921 Eberbach geboren. Sie kam 1939 mit ihrer Familie, ihren Eltern Albert und Felicitas sowie ihrem Bruder Martin, aus Weinheim nach Pforzheim. Die Familie wohnte im Gemeindehaus hinter der zerstörten Synagoge an der Zerrennerstraße, der Vater nahm nach der Auswanderung bzw. Flucht der langjährigen Kantoren Sommer und Marx die Aufgaben des Kultusbeamten der jüdischen Gemeinde wahr.

Lore Eckstein wurde mit ihrer Familie und weiteren 191 Personen aus Pforzheim am 22.10.1940 aus Pforzheim in das südfranzösische Internierungslager Gurs am Nordrand der Pyrenäen deportiert. Der Bericht ihres Bruders Martin über diese Deportation ist in dessen Biografie enthalten.

Lore Eckstein wurde mit Beginn der Deportationen von Juden aus dem Frankreich des Marschall Pétain, also aus der unbesetzten Zone, im Juni 1942, nach dem Bericht ihres Bruders Martin „in den Osten“ deportiert, seitdem ist sie verschollen. Ihre Eltern waren in dem Deportationszug, der am 10. 8. 1942 vom Sammellager Drancy bei Paris ins Vernichtungslager Auschwitz fuhr und wurden beide ermordet, in Amtsdeutsch: f.t.e., d.h. für tot erklärt.

Seit dem 13. März 2008 erinnern am Platz der Synagoge an der Zerrennerstraße vier sogenannte "Stolpersteine" an die Mitglieder der Familie Eckstein.

(Gerhard Brändle)

 

Quellen: Fragebögen zur Dokumentation der Judenschicksale. Gemeinde/Kreis Pforzheim. (Stadtarchiv Pforzheim) Mitteilung durch den Bruder an Gerhard Brändle; Yad Vashem; Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland 1933-1945. Deportationsliste B1-1739