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Dr. Lore (Laura) Perls (1905-1990)

Mitbegründerin der Gestalttherapie

Die Psychotherapeutin Lore Perls war neben ihrem Ehemann Fritz Perls die Begründerin der Gestalttherapie. Obwohl sie von Anfang an maßgeblich an der Entwicklung dieser Therapie beteiligt war, blieb ihr eigenständiger Beitrag häufig unerwähnt.

Lore Perls, geb. Posner, wurde am 15. August 1905 als Tochter einer großbürgerlichen jüdischen Schmuckfabrikanten-Familie in Pforzheim geboren. Sie verfolgte einen für ein Mädchen jener Zeit außergewöhnlichen Bildungsweg. Zunächst besuchte sie das Pforzheimer Reuchlingymnasium, das fast ausschließlich Jungen aufnahm, um schließlich in Frankfurt Psychologie zu studieren. Dort lernte sie Fritz Perls kennen, mit dem sie nach ihrer Heirat 1930 nach Berlin ging. Ehe und die Geburt einer Tochter hinderten sie nicht daran, 1932 an der Frankfurter Universität mit einer Dissertation zu einem gestaltpsychologischen Thema zu promovieren. Angesichts der national-sozialistischen Machtergreifung emigrierten die Perls 1933 zunächst nach Holland, später nach Südafrika. 1947 verließ die Familie wegen der Apartheidpolitik Südafrika und ging nach New York. Lore Perls hatte maßgeblichen Anteil an der Entstehung und Erhaltung des „New York Institut for Gestalt Therapy“, dessen Präsidentin sie bis zu ihrem Tod war. Sie hat sowohl an der theoretisch-philosophischen Fundierung der Gestalttherapie, als auch an deren Körperorientierung entscheidend mitgewirkt. Im Frühjahr 1990 kehrte sie nach Pforzheim zurück, wo sie am 13. Juli 1990 verstarb.