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Städtebaulich räumliches Leitbild Pforzheim 2050

Das städtebaulich räumliche Leitbild 2050 hat zum Ziel, alle neueren Planungen und Konzepte der Stadt zu einem Planwerk zusammenzuführen und die Entwicklungsperspektiven aufzuzeigen

Anlass und Aufgabe

Das städtebaulich-räumliche Leitbild Pforzheim 2050 wurde von dem externen Büro Pesch und Partner Stadtplaner aus Stuttgart auf Basis einer Analyse der vorhandenen Planungen und Konzepte sowie in Gesprächsrunden mit der Verwaltung und dem Gemeinderat erarbeitet.

Unterschiedliche Interessen und mögliche Konflikte wurden hierbei ganzheitlich betrachtet und in einer übergeordneten räumlichen Planung vereint. Auf Basis des städtebaulich-räumlichen Leitbildes sollen künftige Planungen vorangetrieben werden und die Fortschreibung des Flächennutzungsplans erfolgen.

Die Analyse stellt die Herausforderungen und Potenziale der Stadt in einen Gesamtzusammenhang und identifiziert sechs Schlussfolgerungen und Kernthesen.

„PF…what if…was wäre wenn…“ - Kernthesen der öffentlichen Beteiligung

Der Entwurf zum städtebaulich-räumlichen Leitbild wurde im Rahmen der öffentlichen Vortragsreihe "PF_what if... was wäre wenn..." in der zweiten Jahreshälfte 2017 öffentlich präsentiert. Die Grundlage der Vortragsreihe für das städtebaulich-räumlichen Leitbild Pforzheim 2050 bildet eine Zusammenschau der bestehenden Konzepte und Planungen sowie eine städtebauliche Analyse in den Themenfeldern Natur und Klimaschutz, Wohnen, Stadtbild und Gesellschaft, Bildung, Soziales, Kultur und Freizeit, Wirtschaft und Handel sowie Mobilität und Verkehr.

Ziele und Leitlinien

Die städtebaulichen Leitlinien mit ihren übergeordneten Handlungsansätzen und Empfehlungen leiten sich aus den Masterplanzielen, der bisherigen Siedlungs- und Stadtentwicklung, der vorangestellten eigenen städtebaulichen Bestandsanalyse sowie den, aus dem Arbeitsprozess und den Beteiligungsrunden gewonnenen Erkenntnissen ab. Dabei werden die Leitlinien in einen engen räumlichen Zusammenhang gestellt und Umsetzungsempfehlungen aufgezeigt.

Die zukünftige städtebauliche Entwicklung Pforzheims konzentriert sich dabei auf die Weiterentwicklung und Qualifizierung der in Tallage liegenden Stadtteile und –gebiete und umfasst folgende übergeordnete Leitlinien:

  • Attraktive Innenstadt:
    Fokus Adresse Innenstadt - Öffentlicher Raum und Stadtbild
  • Erfolgreiche Bildung und Betreuung:
    Quartiers- und Bildungszentren als Nuklei der Quartiersentwicklung (Fokus: Erweiterter Kernstadtbereich)
  • Attraktiver Wohnstandort:
    Aufwertung Wohnstandort Tallage - Lagegunst der Innenstadtbereiche als Stabilisatoren
  • Attraktiver Gewerbestandort:
    Erarbeitung eines Konzepts mit der Zielvorstellung "Profilierung der Gewerbegebiete - Standortqualität, Steuerung und Transformation"

Strategie, Projekte und Konzept

Das städtebaulich-räumliche Leitbild fasst übergeordnete stadträumliche Teilräume mit ähnlicher Ausgangslage zusammen, formuliert für diese Teilräume strategische Handlungsansätze und schlägt konkrete Projekte und räumliche Maßnahmen vor.

Leitprojekte 

Leitprojekt 1 - Innenstadt 

Im Focus stehen die Entwicklungen der östlichen Innenstadt sowie die Gestaltung und Verknüpfung der öffentlichen Räume, Platzfolgen und Wegeverbindungen. Durch Stadterneuerungsmaßnahmen kann es gelingen, das Handelszentrum mit der Enzaue zu vernetzen sowie die Anbindungen an den Insel-Campus und an die Oststadt zu verbessern.

Leitprojekt 2 - Oststadt/Nordoststadt

Ein wichtiger Impuls zur Aktivierung des Stadtteils als Wohn- und Arbeitsstandort wird vom Ausbau des Bahnnetzes mit einem neuen Haltepunkt erwartet. Neben der Verbesserung der Erreichbarkeit bietet sich damit die Chance, zentrale Flächen zu entwickeln und das Wohnen in der östlichen Kernstadt zu stärken.

Leitprojekt 3 – Weststadt

Mit der Gestaltung vielfältiger Aufenthaltsorte und Treffpunkte soll es gelingen, die Weststadt als vitalen Arbeitsstandort und lebendiges innenstadtnahes Wohnquartier zu qualifizieren. Besonders die Stärkung der Quartiersidentität steht im Focus.

Leitprojekt 4 – Brötzingen

Mit dem Ziel, das Stadtteilzentrum Brötzingen langfristig zu stabilisieren und zu beleben, sind neue Wohnlagen in Zentrumsnähe zu entwickeln.

Quartierssteckbriefe

Die Inhalte der Steckbriefe beschreiben zunächst die Ausgangslage und die stadträumlichen Besonderheiten des jeweiligen Stadtteils bzw. -quartiers und zeigen Handlungsempfehlungen auf.

Zukunftsfähige Entwicklungen der Stadtteile und -quartiere sowie erforderliche Maßnahmen wurden hier präzisiert und festgehalten.

Quartierssteckbriefe: 

  • Innenstadt,
  • Oststadt/Nordstadt,
  • Weststadt,
  • Brötzingen,
  • Südweststadt (in Tallage),
  • Au (Flösserviertel),
  • Nordstadt (Kernbereich um Zähringerallee),
  • Nordstadt (Hanglage),
  • Maihälden,
  • Südoststadt (in Hanglage),
  • Südweststadt (in Hanglage),
  • Dillweißenstein,
  • Sonnenberg,
  • Arlinger,
  • Buckenberg/Haidach,
  • Eutingen und Mäurach,
  • Huchenfeld,
  • Würm,
  • Hohenwart,
  • Büchenbronn,
  • Oberes Enztal (Brötzinger Tal) sowie
  • Östliche Enzaue

Weiteres Vorgehen

Als städtebauliches Entwicklungskonzept bindet das städtebaulich-räumliche Leitbild Pforzheim 2050 die Verwaltung bei bau- und planungsrechtlichen Entscheidungen und erfüllt damit verschiedene Funktionen. Mit dem Beschluss des Gemeinderats wir das städtebaulich-räumliche Leitbild zu einem städtebaulichen Entwicklungskonzept im Sinne des § 1 (6) Nr. 11 BauGB, das bei der Bauleitplanung zu berücksichtigen ist und dabei als städtebauliche Begründung dient. Das Konzept selbst entfaltet keine Rechtswirksamkeit. Es stellt jedoch einen "schwerwiegenden Abwägungsbelang" dar. Eine rechtliche Verbindlichkeit wird durch die Bauleitplanung, die die Konzeptinhalte in Planungsrecht umsetzt, erzielt. Auf Basis des städtebaulich-räumlichen Leitbildes sollen künftige Planungen vorangetrieben werden und die Fortschreibung des Flächennutzungsplans erfolgen.