Zum Inhalt springen
  • Leichter Regen 2 °C
  • Kontrast
  • Leichte Sprache

SWP erläutern Ideen für künftige Energiekonzepte in Würm

Bürgerversammlung vom 21. November 2023 in der Würmtalhalle.

Welche Überlegungen gibt es hinsichtlich der Wärmeversorgung in Würm? Diese Fragestellung haben Vertreter der Stadtwerke Pforzheim (SWP) nun im Rahmen einer Bürgerversammlung in der Würmtalhalle beantwortet und die derzeitige Planung präsentiert.

v.l.: Simon Bodensteiner (Deutsche Flussspat GmbH), Armin Aydt (Amt für Umweltschutz), Herbert Marquard (SWP) und Ortsvorsteher Florian Bähr informierten die rund 50 interessierten Besucher
©Ortsverwaltung WürmFoto: Hans-Joachim Bruch
©Ortsverwaltung WürmFoto: Tino Schulze
Ortsvorsteher Florian Bähr (links) und SWP-Geschäftsführer Herbert Marquard hoffen das Energiekonzept für Würm in naher Zukunft realisieren zu können.
©Stadtwerke PforzheimFoto: Lutz

SWP-Geschäftsführer Herbert Marquard und Armin Aydt, der Leiter des Amts für Umweltschutz im Pforzheimer Rathaus, erläuterten die von der Politik vorgegebenen Rahmenbedingungen und gingen in diesem Zusammenhang auf das unlängst verabschiedete Gebäude-Energie-Gesetz ein. Aydt betonte, dass es mittelfristig nur noch möglich sein wird, mittels erneuerbarer Energie zu heizen. Aus diesem Grund haben die SWP bereits vor geraumer Zeit entschieden, Ausbaupläne im Bereich Gas zu stoppen. Stattdessen setzen die Stadtwerke Pforzheim auf Nah- und Fernwärmekonzepte, wie sie aktuell auch in Würm geplant werden. Die SWP arbeiten hier Hand in Hand mit der Pforzheimer Stadtverwaltung, die für die kommunale Wärmeplanung verantwortlich zeichnet. 

„In Würm haben wir den großen Vorteil, dass im örtlichen Bergwerk ein enormes Flussspatvorkommen verfügbar ist und abgebaut werden soll. Daher ist eine erneute Nutzung der Anlage im Gespräch“, erläuterte SWP-Chef Marquard. „Das im Bergwerk vorhandene Wasser weist eine Temperatur von bis zu 25 Grad Celsius auf und kann daher sehr gut als Wärmelieferant für ein Nahwärmenetz in Würm genutzt werden.“ Zwar werde noch etwas Zeit für die Detailuntersuchungen benötigt – man sei jedoch zuversichtlich, mit Hilfe des Wassers eine Energiezentrale betreiben zu können. Das temperierte Wasser wird mittels Großwärmepumpen weiter erhitzt und ist somit zum Heizen geeignet. Bisherige Berechnungen zeigen, dass theoretisch 1000 bis 1300 Haushalte auf diese Art und Weise beheizt werden könnten. Dies entspricht quasi ganz Würm. 

„Wir werden diese Planungen weiter vorantreiben und hoffen, dass sich am Ende genug Bürgerinnen und Bürger finden, die sich für einen Anschluss an das Nahwärmenetz entscheiden“, so Marquard. Denn nur dann sei ein wirtschaftlicher Betrieb möglich. 

Bürgern, die beispielsweise aufgrund einer kaputten Heizungsanlage auf eine zeitnahe Lösung angewiesen sind, empfiehlt Marquard einen Besuch im neuen SWP-Energieberatungszentrum (EBZ). Dort findet nicht nur eine professionelle Energieberatung statt – die Experten erläutern direkt mit dem Kunden individuelle Lösungen und unterstützen diesen auch bei der Umsetzung, beispielsweise im Bereich Photovoltaik und Wärmepumpen. 

Marquard ging zudem auf aktuelle Baumaßnahmen im Stadtteil Würm ein. So werden derzeit in verschiedenen Straßenzügen die Wasserleitungen erneuert – dieses Projekt wird auch in den Jahren 2024 und 2025 fortgeführt. „Wo immer wir die Straße offen haben oder einen Hausanschluss erneuern, werden zudem Leerrohre für unseren geplanten Glasfaser-Ausbau in Würm verlegt“, berichtete der SWP-Geschäftsführer. Die Stadtwerke möchten Würm in den kommenden Jahren mit schnellem Internet versorgen, die Planungen hierzu sind bereits fortgeschritten.