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Pforzheim mit Street Art und Urban Art als Kulturstandort voranbringen

KeF!-Fassadenkunstwerk als „Statement für Urban Art“

Farbsprühflaschen
©Stadt Pforzheim; Sabrina Zart

Stimmen, die entsprechende kreative Initiativen für Pforzheim und nicht zuletzt die Verankerung von Urban Art im Stadtbild fordern, gibt es schon länger: den Kulturrat, etliche Jugendvertretungen, ganz aktuell der Jugendgemeinderat und der Kulturausschuss der Stadt. Mit der Verabschiedung des Kulturentwicklungsplans für Pforzheim 2030 hat nun auch der Gemeinderat der Verwaltung den klaren Auftrag dazu erteilt. Um die Stadt als Kulturstandort voranzubringen, der möglichst allen Menschen Angebote für kulturelle Teilhabe macht, will Kulturbürgermeisterin Sibylle Schüssler künftig Jugend- und Subkulturen fest in der Stadt etablieren. Helfen sollen dabei verschiedene Formate wie ein WerkStadt-Festival, ein Marktplatzfest, Street Art und Urban Art: „Es geht um eine zeitgemäße und jugendaffine Ausweitung des klassischen Kunstkanons.“

Die Grundlagen dazu wurden bereits 2019 mit einer Podiumsveranstaltung zu Urban Art in der Pforzheim Galerie gelegt. Außerdem arbeitet der Jugendgemeinderat aktuell an einem Street Art Wettbewerb am ZOB Süd, im Sommer ist eine Ausstellung zu Urban Art im Stadtlabor geplant. „Das sind alles neue Formate, die uns den Weg weisen. Darauf wollen wir aufbauen“, zeigt sich Schüssler optimistisch. In Pforzheim herrscht, da sind sich die Dezernentin und ihr Kulturamt einig, dringender Nachholbedarf. Gerade Urban Art als Kunstgenre sei zu lange stiefmütterlich behandelt worden. „In seiner ästhetischen, seiner stadtraumprägenden und gesellschaftsrelevanten Dimension hat das Thema bisher leider noch viel zu wenig Beachtung gefunden“, bringt Schüssler ihre Haltung zu Urban Art in Pforzheim zum Ausdruck.

Folgerichtig soll nun auch ein Fassadenkunstwerk entstehen: „Ein Statement für Urban Art als international anerkannte Kunstform im öffentlichen Raum, die viele Städte bereits als Marketingfaktor zu nutzen wissen. Diese könnte angesichts vieler leerer Fassaden in der Stadt aus der Nachkriegszeit bald schon weitere Nachahmer finden.“ Das hätte eine Aufwertung so mancher Fassade zur Folge – nicht nur in benachteiligten Quartieren.

Schöpfer der ersten Pforzheimer Fassadenkunst wird der Berliner Street Artist Simon Röhlen alias KeF! sein, der mit seinem bisherigen Schaffen weltweit begeistert und aktuell eine Ausstellung in der Neue Kunst Gallery Karlsruhe hat, die ihn vertritt. „Für dieses erste Projekt wollten wir mit einem Künstler zusammenarbeiten, dessen künstlerische Handschrift uns geeignet schien und der bereits international Erfahrungen mit seinen Street Art Werken sammeln konnte“, begründet das Kulturdezernat die Auswahl, überzeugt davon, dass KeF! mit seiner einzigartigen Formensprache ein Auftakt von ästhetischer und dekorativer Qualität gelingt, mit dem Urban Art auch in Pforzheim zum Erfolgsgenre wird.

Im Sommer 2022 wird der Kunstverein in Kooperation mit dem Kulturamt im Reuchlinhaus zudem eine Ausstellung mit Werken von KeF! präsentieren.