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Neubau Campus Buckenberg: Drei Schulen, zwei Träger, ein Ziel

Stadt Pforzheim und Enzkreis wollen mit dem Neubau Campus Buckenberg "Miteinander Schule machen"

Gruppenbild von Verantwortlichen des Buckenberg Campus
(von links nach rechts) Miriam Mayer, Leiterin des Amtes für Technische Dienste und Klimaschutz des Enzkreises, Claudia Schlütter, die das Amt für Bildung und Sport der Stadt Pforzheim leitet, Landrat Bastian Rosenau, Pforzheims Oberbürgermeister Peter Boch, der Dezernent für Finanzen und Service des Enzkreises, Frank Stephan, und Marion Trenz, Leiterin des Amtes für Bildung und Sport beim Enzkreis
©EnzkreisFoto: Jürgen Hörstmann
Drohnenbild des betreffenden Buckenberg-Areals ©Stadt PforzheimFoto: Vermessungs- und Liegenschaftsamt

PFORZHEIM/ENZKREIS. Auch wenn es noch ein paar Jahre dauern wird, bis es wirklich losgeht, müssen schon jetzt wichtige Weichen für ein außergewöhnliches Großprojekt gestellt werden: den „Neubau Campus Buckenberg“. Wie Pforzheims Oberbürgermeister Peter Boch und Landrat Bastian Rosenau bei einem Pressegespräch berichteten, geht es dabei um den gemeinsamen Plan, neben der bestehenden Buckenbergschule (Grundschule) zwei Schulen neu zu bauen: die Bohrainschule für junge Menschen mit Lernproblemen (wie die Buckenbergschule in Trägerschaft der Stadt Pforzheim) und die Gustav-Heinemann-Schule, in der - in Trägerschaft des Enzkreises - Kinder mit dem „Förderschwerpunkt geistige sowie körperliche und motorische Entwicklung“ unterrichtet werden.

Warum diese drei Schulen?

Für die Gustav-Heinemann-Schule wird laut Landrat Rosenau ein Neubau erforderlich, weil das ursprüngliche Gebäude in der Habsburgerstraße kurz vor den Sommerferien 2017 wegen Mängeln beim Brandschutz geschlossen werden musste. Seither sind die Schülerinnen und Schüler der Gustav-Heinemann-Schule auf zahlreiche Interim-Standorte verteilt.

Ähnlich stellt sich die derzeitige Situation an der Bohrainschule, einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) mit dem Förderschwerpunkt Lernen, dar. Die Schule umfasst eine zweizügige Grundschule sowie eine zweizügige Hauptstufe. Aufgrund der begrenzten Räumlichkeiten an ihrem derzeitigen Hauptstandort in der Gustav-Rau-Straße werden dort momentan nur die Klassen 4 bis 9 beschult. Die Grundschulklassen 1 bis 3 sind bereits seit einigen Jahren im bestehenden Gebäude der Buckenbergschule untergebracht.

Durch die Verlagerung der Bohrainschule werden in der städtischen Schulentwicklung in einer Rochade große Entwicklungssprünge gleichzeitig gemeistert: Zum einen kann die Bohrainschule nach vielen Jahren endlich wieder an einem Standort zusammengeführt werden. Zum anderen gelingt es auf diese Weise, die stark wachsende Weiherbergschule zu entlasten, weil die Bohrainschule zu einem neuen Grundschulstandort ausgebaut werden kann. Für die Buckenberg- und die Bohrainschule bietet die neue räumliche Nähe auch die Möglichkeit, schon bestehende Kooperationen weiter zu vertiefen und auszubauen.

Warum gerade an diesem Standort?

In Anbetracht der Tatsache, dass viele der Kinder und Jugendlichen, die die Gustav-Heinemann-Schule besuchen, aus Pforzheim kommen, lag es nahe, dafür einen möglichst zentralen Standort zu wählen. Das erspart lange Schul- und damit Beförderungswege. Da viele der betroffenen jungen Menschen keinen Öffentlichen Personennahverkehr nutzen können, sondern mit speziellen PKWs oder Bussen zur Schule gebracht werden müssen, wird bei dem Projekt von Anfang an das Thema Mobilitäts- und Verkehrsplanung mitgedacht – schließlich geht es darum, nicht zuletzt im Interesse der Menschen im Stadtteil eine möglichst gute Lösung zu finden. Dazu fanden Gespräche mit dem Bürgerverein Buckenberg-Haidach statt.

Welche Vorteile hat ein gemeinsamer Campus?

„Wir wollen mit diesem Zukunftsprojekt mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen“, so die beiden Verwaltungschefs: „Es geht uns unter dem Campus-Dach um die Schulentwicklung in der Region, um optimale und nachhaltige Rahmenbedingungen für die gemeinsame Beschulung von Kindern mit und ohne Behinderung und natürlich um Synergieeffekte. Diese bestehen zum Beispiel in Kooperationen bei den schulischen Angeboten, in der Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten und in einer gemeinsamen, flexiblen Nutzung von Räumen und Sportstätten. Kurz: Es geht bei dem Projekt um ein großes MITEINANDER.“

Entsprechend eng sei daher schon jetzt der Kontakt der beiden Verwaltungen zu den drei Schulleitungen: „Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler und deren Eltern sind Experten in eigener Sache“.

Im Dezember sind die politischen Gremien am Zug

Falls die politischen Entscheidungsgremien - Kreistag und Pforzheimer Gemeinderat - im Dezember grünes Licht geben, sollen ein Architektenwettbewerb starten und eine 20-köpfige Projektkommission gebildet werden, in der die Fraktionen der beiden Gremien mit jeweils sieben sowie die Verwaltungen mit jeweils drei Personen vertreten sein werden. Die Ergebnisse der dann noch zu erfolgenden Vorplanung inklusive Kostenschätzung werden im Anschluss den Gremien von Stadt und Kreis vorgelegt, so dass über die Finanzierung und Fortführung des Projekts abschließend entschieden werden kann.

Im Juli 2022 waren bereits die Grundsatzbeschlüsse von Stadt Pforzheim und Enzkreis zur gemeinsamen Schulentwicklung gefasst worden, 2023 fand die erste gemeinsame Arbeitsgruppensitzung statt. Dabei wurden der Projektablauf erarbeitet und eine externe Projektbegleitung beauftragt.

Neue Homepage

Mitte November ging unter www.schulcampus-buckenberg.de eine Homepage online. Dort findet sich künftig alles Wissenswerte und Aktuelle rund um das Großprojekt.