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Klimaneutrale Sportstätte im Brötzinger Tal

Nachhaltiger Sportbetrieb im Brötzinger Tal – mit Sonnenenergie, Wasserstoff und digitalem Energiemanagement.

Bild zeigt die Tribüne und das Clubhaus mit einer PV-Anlage auf dem Dach
Photovoltaikanlage auf den Dächern des Stadions
©1. CfR PforzheimFoto: 1. CfR Pforzheim
Bild des Stadions mit PV-Anlage
Visualisierung der PV-Anlage
©1. CfR PforzheimFoto: 1. CfR Pforzheim

Im Brötzinger Tal entsteht eine moderne, nachhaltige Sportstätte, die ein innovatives Energiesystem nutzt, um möglichst klimaneutral betrieben zu werden. Ziel ist es, verschiedene Technologien zur regenerativen Energiegewinnung und -speicherung intelligent miteinander zu kombinieren und deren Einsatz im Sportstättenbetrieb unter realen Bedingungen zu testen.

Die Maßnahme ist Teil des vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen geförderten Programms „Modellprojekte Smart Cities“ und wird aktuell umgesetzt.

 

So funktioniert das smarte Energiesystem

Das Energiesystem basiert auf einem durchdachten Zusammenspiel von Solarstromerzeugung, Speichertechnologien und intelligenter Steuerung. Damit wird sichergestellt, dass der Strom genau dann zur Verfügung steht, wenn er tatsächlich gebraucht wird – auch abends oder in den Wintermonaten, wenn der Sportbetrieb läuft, aber keine Sonne scheint.

Die wichtigsten Komponenten im Überblick:

  • Photovoltaikanlage (PV) erzeugt tagsüber lokal Strom

  • Batteriespeicher speichert kurzfristig überschüssige Energie für die Nutzung in den Abendstunden

  • Elektrolyseur wandelt überschüssigen Strom in Wasserstoff um

  • Wasserstoff-Langzeitspeicher lagert den Wasserstoff für die Nutzung in den Wintermonaten

  • Brennstoffzelle wandelt den gespeicherten Wasserstoff bei Bedarf wieder in Strom und zusätzlich nutzbare Wärme um

  • Intelligentes Energiemanagementsystem steuert und optimiert alle Energieflüsse

Ein besonderer Vorteil des Konzepts: Die beim Betrieb der Brennstoffzelle entstehende Wärme wird zur Warmwasserbereitung und Raumheizung verwendet – so wird fossile Heizenergie eingespart. Die Anlage ermöglicht dadurch eine weitgehend autarke und klimafreundliche Energieversorgung der gesamten Sportstätte.

 

Weitere Nachhaltigkeitsmaßnahmen vor Ort

Neben dem Energiesystem werden weitere Maßnahmen umgesetzt, um den Ressourcenverbrauch der Sportanlage zu reduzieren:

  • Umstellung auf LED-Flutlichttechnik: Die bisherige Halogenbeleuchtung wird durch energieeffiziente, zonenweise steuerbare LED-Beleuchtung ersetzt.

  • Smarte Rasenbewässerung: Sensoren steuern die automatische, bedarfsgerechte Bewässerung der Spielfelder. Verwendet wird Wasser aus dem direkt angrenzenden Fluss, um Trinkwasser zu sparen.

  • Transparenz durch Visualisierung: Energie- und Verbrauchsdaten werden auf Displays vor Ort sichtbar gemacht, um Nutzer:innen für nachhaltiges Verhalten zu sensibilisieren.

Warum diese Maßnahme wichtig ist

Viele Sportstätten stehen vor ähnlichen Herausforderungen: hoher Energiebedarf, vor allem abends, und das Ziel, klimafreundlicher zu wirtschaften. Mit diesem Projekt testen wir in Pforzheim eine mögliche Lösung, die auf andere Anlagen übertragbar ist. Das System ist modular aufgebaut und lässt sich auf vergleichbare Einrichtungen wie Schulen, Kulturzentren oder kommunale Gebäude anpassen.

Damit leistet das Projekt einen Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung und zur Umsetzung der Smart City Strategie der Stadt Pforzheim.