Seit rund anderthalb Jahren sind im aktuellen Sanierungsgebiet „Nordstadt II“ zahlreiche Baumaßnahmen an verschiedenen Stellen des Stadtteils zu beobachten. So hat die Stadt Pforzheim beispielsweise erfolgreich die Bushaltestellen in der Hohenzollernstraße zwischen Pfälzerstraße und Bertholdstraße sowie barrierefrei neugestaltet und zwei Querungshilfen über diese Hauptverkehrsstraße eingerichtet. Auch die Erweiterung der Kindertagesstätte in der Friesenstraße ist in vollem Gange, das neue Multifunktionsspielfeld am Hauptgüterbahnhof ist ebenfalls weitestgehend abgeschlossen.
Einer der zentralen Bausteine des intergrierten Entwicklungskonzepts für die Nordstadt stellt jedoch auch die Bezuschusssung für die Sanierung oder Neuschaffung von Wohnraum und die Freiräumung oder Begrünung von Innenhöfen dar. „Hier können wir nach nur anderhalb Jahren enorme Erfolge vorweisen“, berichtet Baubürgermeisterin Sibylle Schüssler im Rahmen einer Ortsbegehung im Sanierungsgebiet. „Bislang konnten wir mit Hauseigentümern 13 Förderverträge für die Sanierung und Neuschaffung von Wohnraum abschließen“, erläutert Reinhard Maier, Leiter der städtischen Sanierungsstelle. Rund 7 Millionen Euro werden auf diesem Weg von privaten Gebäudeeigentümern in rund 120 Wohnungen investiert. Hinzu kommen zwei Abbruchverträge, um Freiflächen im Innenhof zu schaffen.
Die Nachfrage nach Fördermitteln ist nach wie vor hoch: Rund 90 Sanierungsberatungen haben Maier und sein Kollege Martin Eisenhauer – trotz mehrerer pandemiebedingter Unterbrechungen – bislang durchgeführt. Daraus werden auch in den nächsten Wochen und Monaten einige weitere Fördermaßnahmen resultieren.
„Wir haben allein bereits für das Jahr 2021 die Summe der veranschlagten Sanierungszuschüsse verdreifachen müssen, um der erfreulich hohen Nachfrage adäquat begegnen zu können“, berichtet Sibylle Schüssler. „Auch für die Haushaltsjahre 2022 und 2023 planen wir mit diesen hohen Fördersummen.“ Von diesen Zuschüssen profitieren aktuell auch die Brüder Jan und Marius Hoheisen. Sie haben das Gebäude Hohenstaufenstraße 18 erworben und sanieren das Objekt mit hohem Aufwand. Dabei modernisieren sie Bestandswohnungen und wandeln die weitläufigen Geweberäume der früheren Firma „Heinrich Vogt Metallwaren“ in hochwertige Loft-Wohnungen um. Im Sinne einer quartierverträglichen Nachverdichtung wird zudem das Dachgeschoss als Erweiterung den darunter liegenden Wohnungen als Maisonette zugeordnet. Im Außenbereich des Gebäudes lassen die Brüder Hoheisen zusätzliche Vorsatzbalkone erstellen und den Innenhof neu gestalten. „Wir halten die Nordstadt für einen zukunftsträchtigen Stadtteil mit einem enormen Entwicklungspotential. Daher haben wir die Chance ergriffen, hier in diese Immobilie zu investieren“, erläutern die Brüder ihre Intention. Insbesondere junge und kreative Bewohnerstrukturen wollen sie mit ihrem Angebot an Lofts ansprechen, eine Zielgruppe, die die Nähe zu Bahnhof, Busbahnhof und Innenstadt sowie die Kneipen-Szene der Nordstadt schätzen dürfte. Eine Idee, die sich voll und ganz mit dem Sanierungskonzept der Stadt Pforzheim deckt.
Die Wohnungen im Gebäude „Hohenstaufenstraße 18“ stehen kurz vor der Fertigstellung. Auch andere Fördermaßnahmen im Sanierungsgebiet werden schon bald ihren Abschluss finden. So werden in den kommenden Tagen und Wochen etwa die Wohnungen in den Gebäuden Güterstraße 7 und Güterstraße 40 bezugsfertig.
Für Informationen oder Fragen zum Sanierungsgebiet stehen Martin Eisenhauer und Reinhard Maier von der Sanierungsstelle beim städtischen Planungsamt unter 07231 39-2197 und -2285 zur Verfügung. Darüber hinaus stehen unter www.pforzheim.de/nordstadt Informationen zum Sanierungsgebiet und zum regelmäßigen Sachstandsbericht zur Entwicklung der Nordstadt bereit. Anfragen und Anregungen können an die Mailadresse sanierungsstelle@pforzheim.de eingesandt werden, unter der die Stadt auch einen Newsletter rund um das Sanierungsgebiet anbietet.