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(Erfolgs-)Geschichte - Wildpark Pforzheim

Schon seit Ende der 1950er Jahre gab es immer wieder Überlegungen für einen Tiergarten in Pforzheim. Gartenmeister Otto Niebel legte 1967 ein erstes Wildschweingehege im Hagenschießwald an. Der engagierte Stadtrat Ewald Steinle war es dann, der Nägel mit Köpfen machte. Für den 8. Juni 1967 lud er die Personen des öffentlichen Lebens zur Gründung eines "Vereins für die Förderung eines Wildparks" ins Reuchlinhaus ein. Man wurde sich bewusst, was für einen Freizeitwert ein solches Gehege für die Bevölkerung haben könnte. Heimische und andere winterharte Tiere sollten in einer möglichst naturbelassenen Umgebung zu betrachten sein.

Fast 50 freiwillige Helfer fanden sich am Morgen des 16. März 1968 auf dem späteren Wildparkgelände ein, um Zäune zu bauen und Wege zu errichten. Zeitgenössische Quellen schwärmten von einem leuchtenden Beispiel für den "vielgerühmten Bürgersinn". Stadtverwaltung, Bürger und Organisationen (u.a. THW, Zoo Karlsruhe) arbeiteten Hand in Hand. So konnte bereits am 6. Juli 1968 die Eröffnung des Wildparks Pforzheim gefeiert werden. Auf einer Fläche von zunächst gut drei Hektar waren verschiedene Huftier- und Wasservogelarten zu sehen, die auch heute noch zum Tierbestand zählen. Nur vier Tage nach der Einweihung erlebte der Wildpark seinen ersten Schicksalsschlag: Ein Tornado tobte über Pforzheim und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Abgesehen von einem erschlagenen Flamingo gab es jedoch keine Verluste unter den Tieren. 1969 erfolgte der Ausbau auf acht Hektar Fläche. Die aus Polen erworbenen Wisente erkor man gleich zum Wappentier des Wildparks.

Alles in allem entwickelte sich der Wildpark stetig weiter. 1977 wurde Hubert Krettek als Leiter von Hans-Georg Wölfle abgelöst, der sich in Personalunion um die verschiedenen Parkanlagen der Stadt kümmerte. In all den Jahren blieb der Wildpark von mehr oder weniger kuriosen Zwischenfällen natürlich nicht verschont. Zwei Tierpfleger schwebten in Lebensgefahr, als sie unerwartet von einem Wisent bzw. Rothirsch attackiert wurden. Für unvergessliche Anekdoten sorgten auch Steinböcke und Elche, die aus ihren Gehegen entkamen und längere Ausflüge in den Hagenschießwald unternahmen. Des weiteren wären ein abgebrannter Ziegenstall, über Nacht gestohlene Tiere oder die Zerstörungen durch den Orkan Lothar am 2. Weihnachtstag 1999 zu nennen.

1997 stiftete der rührige Förderkreis um "Wildparkvater" Ewald Steinle die Naturbildungsstätte. Damit gelang der Quantensprung in die Neuzeit.

Seit 2003 leitet der Förster Carsten Schwarz die Geschicke des Wildparks. Mit neuen Ideen wie Tierpatenschaften, die Kombination Wildpark & Klettergarten, Kindergeburtstagen und der Junior-Ranger-Ausbildung lockt der Wildpark immer mehr Besucher an. In jüngster Zeit konnten der Kinderbauernhof, die Neugestaltung des Mufflongeheges, das Verwaltungsgebäude, der Waldklettergarten, eine moderne Tierbeschilderung, der Bau des Parkplatzes 3 mit 150 PKW-Stellplätzen, ein großzügiges Luchsgehege, ein Kletterwisent im Eingangsbereich, die Waschbären- und Fischotteranlage, ein Fledermauszentrum und last but not least die außergewöhnliche begehbare Voliere für Waldrappen und Uhus realisiert werden. Mittlerweile strömen jährlich über 500.000 Besucher in den tierisch natürlichen Wildpark.

Im Frühjahr 2006 verstarb der "Wildparkvater" Ewald Steinle. Aus dem Förderkreis von Ewald Steinle ging nahtlos der Förderverein Wildpark Pforzheim e. V. hervor. Den ersten Vorsitz hatte bis 2015 Stadträtin Christine Stavenhagen inne. Nach dem Tod von Christine Stavenhagen übernahm Jan Lauer das Zepter der Vereinsführung.

Dank der Spendenbereitschaft der Pforzheimer Bevölkerung und jüngst auch immer mehr Banken, Serviceclubs, Vereine und Firmen, kann die Stadt Pforzheim diese Freizeitperle seit jeher kostenlos anbieten.