Zum Inhalt springen
  • Bewölkt: 85-100% 9 °C
  • Kontrast
  • Leichte Sprache

Schmuck verbindet international

Die Goldschmiedeschule Pforzheim zu Besuch in Tschenstochau

©L. SzelagFoto: L. Szelag

"Nachdem Klassenfahrten und Austauschprogramme durch die Umstände der letzten drei Jahre in einen Dornröschenschlaf gefallen waren, starteten wir nun diesen Mai eine Fahrt zu Pforzheims Partnerstadt Tschenstochau und unseren Freunden an der Zespol Szkol Plastyk. Die Partnerschaft zwischen den Goldschmiedeschulen in Pforzheim und Tschenstochau besteht seit rund 20 Jahren und aus Kolleginnen und Kollegen sind nach zahlreichen Austauschprogrammen Freundinnen und Freunde geworden. Dank der Stadt Pforzheim, die die Fahrt gefördert hat, kann diese Partnerschaft weiterhin bestehen. Die Besuche finden immer unter einem Motto statt. Dieses Mal war es die Herstellung von Gedächtnisringen mit einem CAD Programm. Inspirierend für die Umsetzung war der Ring, den Oskar Schindler von seinen Protegés im Jahre 1945 bekommen hat. Die Inschrift dieses Ringes lautete: "Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt". Es wurden auf unserer Reise individuelle Sinnsprüche erarbeitet und neue Ringe am Computer entwickelt. 

Auch durch die Sanddorf Stiftung war eine Subvention möglich, welche dieses Vorhaben als besonders förderfähig eingestuft hat. Deshalb war auch der Besuch der Oskar Schindler Emailwarenfabrik sowie die Besichtigung der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau auf dem Programm.

In all den Jahren während diese Partnerschaft besteht, hat sich die Stadt Tschenstochau von einem etwas grauen Anblick zu einer modernen, bunten Großstadt mit viel Diversität, Weltoffenheit und vielen Glaubensgemeinschaften entwickelt. Die NMP – eine Allee, die von der historischen Altstadt bis zum Paulinerkloster "Jasna Góra" mit der wundertätigen Ikone "Schwarze Madonna" führt – ist das Herz der Stadt. Links und Rechts von dieser Allee sind immense bunte Malereien an Häusern angebracht, welche uns direkt in eine surrealistische Märchenwelt hineinversetzten. Diese Kunstmalerei von Tomasz Setowski, aber auch die Gemälde von Jacek Lydzba in der Nationalgalerie, wo wir den Künstler persönlich treffen durften, waren für uns besondere, inspirierende und bleibende Eindrücke. Auch durch andere gemeinsame Unternehmungen wie den Besuch der Ruine Olsztyn, eine von 25 Burgen, die sich auf der "Adlerhorstroute" auf dem Gebirgszug zwischen Tschenstochau und Krakau befindet, konnten wir die Schönheit der Landschaft des polnischen Juras bestaunen und unsere Gruppendynamik stärken.

Auch kulinarisch fehlte es uns an nichts, denn die großzügige Gastfreundlichkeit der Partnerschule und die Erkundung der zahlreichen Süßigkeitencafés mit ihren leckeren Törtchen, Eis und Keksen begeisterten uns.

Der Austausch und die Freundschaft wurden durch das gesellige Beisammensein mit den äußerst herzlichen Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern verstärkt. Tschenstochau und die Menschen, die diese Stadt ihre Heimat und ihren Lernort nennen, haben uns auch nach einer längeren Aufenthaltspause aufgenommen, als wären wir Teil ihrer Familie. Wir genossen auch das abendliche Angebot an Restaurants und Bars, worunter die Pizzeria Rue du Foch besonderen Eindruck hinterlassen hat. Dessen Besitzer hat uns die Aussprache der polnischen Stadt mit außergewöhnlicher Geduld beigebracht und uns viele polnische Redewendungen gelehrt. Tschenstochau oder "Częstochowa", wie die Stadt auf polnisch heißt, ist in jeder Hinsicht eine Reise wert und deshalb sagen wir nicht Tschüss, sondern "Do wiedzenia", was auf Polnisch "Auf Wiedersehen" bedeutet. Wir freuen uns darauf."

- Anna Kauffmann, Nina Schlegel, Franka van Dijk, Jule Zedler, Hannah Lindenthal und Rob Barneveld