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Gewaltpräventionsoffensive an Pforzheimer Schulen

Die Gewaltpräventionsoffensive an Pforzheimer Schulen ist eine Weiterentwicklung des Netzwerks Gewaltfreie Schule, das von 2005 bis 2008 an Schulen mit Schulsozialarbeit durchgeführt wurde.

Seit 2008 wird mit dem bundesweit anerkannten Präventionsprogramm Konflikt-KULTUR gearbeitet. Nachfolgend werden die übergeordneten Ziele und Aufgaben der Gewaltpräventionsoffensive benannt und die einzelnen Bausteine kurz erläutert. 
Weitere inhaltliche Informationen finden Sie unter Konflikt-KULTUR

Zielsetzung

Das Ziel der Gewaltpräventionsoffensive an Pforzheimer Schulen ist es, der Gewaltentwicklung an den Schulen mit einem geeigneten Konzept und einer gemeinsamen Haltung von Schulsozialarbeit und Schule zu begegnen und die Gewalt zu verringern.

Aufgaben und Inhalte

Bei der Gewaltpräventionsoffensive an Pforzheimer Schulen werden Lehrkräfte, die jeweiligen Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter sowie ausgewählte Kooperationspartner geschult, Schülerinnen und Schülern soziale und emotionale Kompetenzen zu vermitteln. Zudem wird an den Schulen an einem festen Regelsystem gearbeitet. Dadurch soll erreicht werden, dass Schülerinnen und Schüler sich fair und gerecht verhalten und es zu keinen Ausgrenzungen und physischen oder psychischen Übergriffen kommt. Grenzsetzungen und Werteorientierung spielen dabei eine große Rolle.

Die einzelnen Bausteine

Seit Mitte der 2000er Jahre werden die Fachkräfte der Jugendsozialarbeit an Schulen, Lehrkräfte und Kooperationspartner wie Fachkräfte der Schulpsychologischen Beratungsstelle, Erziehungsberatungsstelle oder Präventionsbeauftrage von stark.stärker.WIR. in regelmäßigen Abständen mit den verschiedenen Bausteinen von Konflikt-KULTUR aus- und weitergebildet. Mit den folgenden Bausteinen wird in den Schulen mit Schulsozialarbeit der Stadt Pforzheim gearbeitet.

Classroom-Management - Motivation und Selbstkontrolle stärken

Beim Classroom-Management werden Lehrkräfte darin geschult mit Hilfe des autoritativen Erziehungsstils für eine gute Arbeitsatmosphäre im Klassenzimmer zu sorgen, bei der verbindliche Regeln ebenso wichtig sind, wie Anerkennung und Motivationsförderung.

Positive Autorität - Autoritative Erziehung in der Schule

Ziel eines autoritativen Erziehungsstiels ist es stabile zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen, die Empathie- und Selbstregulationsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler zu fördern sowie positive Rollenmodelle kennenzulernen. Mit Hilfe dieses Bausteins werden Fachkräfte geschult anhand des autoritativen Erziehungsstils eine professionelle Haltung im Umgang mit verschiedenen Situationen zu entwickeln.  

Freiburger Sozialtraining und systemische Mobbingintervention

Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter sowie Lehrkräfte werden anhand von Daten und Fakten rund um das Thema Mobbing sensibilisiert und geschult frühzeitig Anzeichen für Mobbing zu erkennen. Anhand verschiedenster Diagnoseverfahren wird die Gruppendynamik in der Klasse eruiert und im Anschluss mittels geeigneter Methoden und Verfahren dem Mobbing effektiv und langfristig begegnet. Dabei spielt die Wiederherstellung eines guten Werte- und Normenrahmens der Klasse eine entscheidende Rolle. Die Zusammenarbeit zwischen Schulsozialarbeit und Schule ist essenziell für eine nachhaltige Wirkung.

Systemisches Konfliktmanagement - Systemische Intervention und Prävention - Gewalt in der Schule begegnen mit dem Symplex-Konzept

Das Systemische Konfliktmanagement ist eine ganzheitliche Methode, bei der Schulleitungen, Lehrkräfte und Schulsozialarbeit bei Konflikten am Ort Schule eng zusammenarbeiten. Ziel ist eine gute Kombination aus Hilfe und Sanktion, um den größtmöglichen pädagogischen Lerneffekt bei den betroffenen Schülerinnen und Schülern zu erzielen.

Resilienzförderung bei Kindern und Jugendlichen

Die Resilienzforschung hat gezeigt, dass eine an den Ressourcen von Schülerinnen und Schülern orientierte Pädagogik, die die individuellen Stärken im Blick hat, die Selbstwirksamkeit, die Problemlösefähigkeit, die Stressbewältigung und die soziale Kompetenz von jungen Menschen fördert, gerade auch von solchen, die in schwierigeren Verhältnissen groß werden müssen. Das Bausteinprogramm Resilienz schult Lehrkräfte und Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter vieler Schulen in Pforzheim eigene Präventionskonzepte zu entwickeln und im Rahmen des landesweiten vom Kultusministerium ins Leben gerufenes Rahmenkonzept „stark.stärker.WIR“ umzusetzen.

Frau Lorenz (ehemalige Lehrerin an der Fritz-Erler-Schule und frühere Präventionsbeauftragte des RP Karlsruhe im Regionalteam Pforzheim, Enzkreis, Calw und Nagold) war Fortbildungsteilnehmerin 2015 und hat nach dem ersten Fortbildungsblock für die weiterführenden Schulen einen Artikel über die Fortbildung verfasst.

Download: Artikel von Frau Lorenz

Körpersprache in Konflikten - Deeskalation - Konfrontation - Konsequenz

Es ist ganz normal, dass Kinder und Jugendliche im Schulalltag ihre Grenzen testen und ausprobieren, inwieweit Regeln festen bestand haben. Dabei gilt es unter den Fachkräften standhaft und konsequent zu bleiben, aber auch respektvoll und wertschätzend für die Erhaltung dieser Regeln und Grenzen einzustehen.

Weitere Informationen zu den Bausteinen sowie aktuelle Fortbildungsangebote finden Sie hier:

https://www.konflikt-kultur.de/themen-angebote.html