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Köhler, Wilhelm (katholisch)

Wilhelm Köhler ist am 16. April 1904 in Pforzheim geboren. Als Sohn eines Gymnasialprofessors besucht er das Reuchlin-Gymnasium und studiert dann in Freiburg und München. 1927 wird er in St. Peter bei Freiburg zum Priester geweiht. Er gehört der 1933 verbotenen Zentrumspartei an, die Kirchenbehörde ermahnt ihn Ende 1933, er wird nach Neudorf bei Bruchsal strafversetzt. Dort lassen ihn die Nazis überwachen, das badische Ministerium für Kultus und Unterricht berichtet Köhlers Vorgesetzten, er habe in einer Predigt gesagt, „zuerst komme unser Herrgott, dann lang, lang nichts und dann erst die Volksgemeinschaft“. Er wird wieder versetzt und 1937 in Görwihl bei Säckingen als Pfarrverweser eingesetzt. 1940 verhört ihn die Gestapo, es folgt der Entzug der Erlaubnis zur Erteilung des Religionsunterrichts. Im Juli 1941 sperren ihn die Nazis in „Schutzhaft“* ins Gefängnis Waldshut, Vorwand ist eine Ohrfeige, die er einem Schüler gegeben haben soll. Im August 1941 verschleppen ihn die Nazis ins Konzentrationslager Dachau mit der Anschuldigung, er habe sich „staatsabträglich geäußert“. Das Sondergericht beim Landgericht Freiburg verurteilt ihn mittels des Heimtückegesetzes* zu 14 Monaten Gefängnis. Die Haft im Gefängnis Rottenburg a. Neckar dauert bis zum 8.2.1943. Während der Haftzeit meldet sich Wilhelm Köhler zur Wehrmacht, um der drohenden weiteren „Schutzhaft“ im Konzentrationslager Dachau zu entgehen. Er ist schon gemustert, aber das Reichssicherheits-Hauptamt lehnt seine Einberufung zur Wehrmacht ab. Er wird am 6.4.1945 aus dem Konzentrationslager Dachau entlassen. Anschließend arbeitet er als Religionslehrer in Offenburg.

Er stirbt 1970.


 

Quellen:

Ott S. 82 ff.;

Staatsarchiv FR Bestand A 47/1 Nr. 526