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Pforzheimer Delegation trifft Bundespräsidenten in Gernika

Frank-Walter Steinmeier besucht baskische Partnerstadt

Ein Gruppenfoto von mehreren Personen auf einem Platz
Die Pforzheimer Delegation rund um Oberbürgermeister Peter Boch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Gernika.
©Karam BouhamdanFoto: Karam Bouhamdan

Im Rahmen seiner Spanienreise Ende November hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die baskische Stadt Gernika besucht – ein historischer Moment, denn erstmals reiste ein deutsches Staatsoberhaupt offiziell in die Stadt, die 1937 durch den Luftangriff der Legion Condor nahezu vollständig zerstört wurde. Auch eine Delegation aus Pforzheim rund um Oberbürgermeister Peter Boch besuchte die baskische Partnerstadt und traf den Bundespräsidenten. Der Oberbürgermeister würdigte die Bedeutung dieser besonderen Verbindung: „Der Besuch des Bundespräsidenten in unserer baskischen Partnerstadt ist ein starkes Zeichen – für Frieden, demokratisches Miteinander und globale Solidarität. Unsere Partnerschaft mit Gernika steht für gelebte Völkerverständigung. Diese Brücken zwischen Städten sind es, die Europas Zusammenhalt tragen.“

Empfangen wurde der Bundespräsident von Gernikas Bürgermeister José Maria Gorroño Echebarrieta. Gemeinsam mit dem spanischen König Felipe VI. und der Delegation aus Pforzheim besuchten sie zentrale Erinnerungsorte: den Friedhof Zallo und das Friedensmuseum. Die Stationen standen ganz im Zeichen des Gedenkens an die Zerstörung Gernikas und an die Rolle Deutschlands im Spanischen Bürgerkrieg. Gernika gilt heute weltweit als Symbol für Frieden.

Zur Pforzheimer Delegation gehörten neben Oberbürgermeister Boch die Europabeauftragte Anna-Lena Beilschmidt, Städtepartnerschaftskoordinatorin Monika Finna sowie sechs Schülerinnen und Schüler der am Austausch beteiligten Schulen. Besonders eindrucksvoll gestaltete sich ein gemeinsames Gesprächsformat mit den Jugendlichen aus Pforzheim. Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender zeigten großes Interesse an ihren Eindrücken, Erfahrungen und der Bedeutung internationaler Begegnungen für junge Menschen.

Der Bundespräsident hob hervor, dass in Zeiten globaler Umbrüche starke Partnerschaften an Bedeutung gewinnen: „So wichtig die Erinnerung und so wichtig solche Zeremonien sind, wir müssen die Mahnung hören, die aus einem solchen Gedenken und der Erinnerung an die Vergangenheit hervorgeht. Die Mahnung, dass wir Nationalismus, Hass und Gewalt entgegentreten müssen. Aber auch die Mahnung, dass wir Frieden, Freiheit und Demokratie verteidigen müssen. Das ist die Botschaft des heutigen Tages hier aus Gernika.“

Oberbürgermeister Boch dankte abschließend Bürgermeister Gorroño für das gelungene Programm und den Austausch: „Vielen Dank für die herzliche Gastfreundschaft und Ihr unermüdliches Engagement für unsere Städtepartnerschaft. Unsere Freundschaft zeigt: Europa lebt vom Miteinander der Menschen.“
Die Pforzheimer Delegation wird noch bis Samstag, 29. November, in Gernika bleiben.

Hintergrund zum Staatsbesuch des Bundespräsidenten

Der Staatsbesuch Steinmeiers umfasste neben dem Aufenthalt in Gernika politische Gespräche mit König Felipe VI., Ministerpräsident Pedro Sánchez, Vertreterinnen und Vertretern des spanischen Parlaments sowie der baskischen Regionalregierung. Ergänzt wurde das Programm durch Termine aus Kultur, Zivilgesellschaft, Sport und Wirtschaft. Ziel der Reise ist es, die engen bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Spanien weiter zu vertiefen und die vertrauensvolle Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union zu stärken.

Stadtpartnerschaft zwischen Pforzheim und Gernika

Die Partnerschaft zwischen Pforzheim und Gernika, die 1989 im Geist der Versöhnung begann, hat sich in mehr als 35 Jahren zu einer tragfähigen Freundschaft entwickelt. Sie lebt von Bürgerbegegnungen, Vereinstreffen, langjährigen Schüleraustauschen und symbolträchtigen Aktionen wie der 2.100 Kilometer langen Friedenswanderung von Pforzheim nach Gernika im Jahr 2005 oder den Partnerschaftsradfahrten, die seit über drei Jahrzehnten ein sichtbares Zeichen der Verbundenheit setzen.